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Militäreinsatz für Stan

Fijáte 346 vom 26. Okt. 2005, Artikel 9, Seite 6

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Militäreinsatz für Stan

Oktober: "Die operative Kapazität (des Militärs) hat sich verringert trotz des stetig ansteigenden Militärbudgets. Wenn das Militär wegen "schlechten Wetters" die Opfer einer Katastrophe nicht betreuen kann, dann müssen wir Gott bitten, dass am Tag, an dem wir zum Ziel eines feindlichen Angriffs werden, die Sonne scheint und kein Wind weht, da uns unsere Armee sonst nicht verteidigen kann". Da in der Frage der Effizienz offenbar Uneinigkeit herrscht, verlagerte sich die Diskussion in La Hora, ausgelöst von Chefredaktor José Carlos MarroquínNF, auf ein "wichtigeres" Thema. Während Tagen polemisierte er darüber, weshalb in so einem wichtigen und historischen Moment, wie der Katastrophe nach Stan, eine schmutzige und halb zerrissene Landesflagge vom Dach des VGVerteidigungsministeriumsNF in der Hauptstadt wehte. Diese wurde aufgrund eines auf der Frontseite der Zeitung erschienen Fotos umgehend gewechselt und an La Hora ein öffentliches Schreiben des zuständigen Obersten geschickt: Der Zustand der Fahne spiegle die Tragödie wider, welche das Land derzeit durchlebe, auch sie habe unter Stan gelitten (als offenbar einzige Fahne in der ganzen Hauptstadt, alle anderen hätten Stan unbeschadet überstanden, wie Marroquín konterte). Sie sei beschädigt, genauso wie die Infrastruktur des Landes und die Herzen der Bevölkerung (Marroquín: Ob denn nun die Solidarität mit der leidenden Bevölkerung mit dem Auswechseln der Fahne zu Ende sei?). Man habe vorgehabt, die Fahne anlässlich des Jahrestags der Revolution am 20. Oktober zu wechseln (Marroquín: Weshalb habe man dann mit dem Wechseln nicht bis zu diesem Tag gewartet, sondern sie bei der geringsten Kritik heruntergenommen?). Und man werde diese Fahne als Zeugin des Moments im Militärmuseum ausstellen (Marroquín: Ob dafür nicht die Fahne von Sololá oder VGSan MarcosNF besser geeignet wäre?). Ein paar Tage später entschuldigte sich dann auch Marroquín öffentlich, nicht für den Inhalt, sondern den Ton seiner Kritik. Während in Guatemala die Soldaten im Einsatz ihr Bestes gaben und ihre Chefs Öffentlichkeitsarbeit betrieben, traf sich der US-amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in Miami mit seinen zentralamerikanischen Amtskollegen, um unter anderem über die Schaffung einer gemeinsamen Sofort-Eingreif-Truppe zu diskutieren. Der Aktualität zuliebe soll eine der Hauptaufgabe einer solchen Truppe sein, in Fällen von Naturkatastrophen Soforthilfe zu leisten, weitere Missionen sind, die Sicherheit der Region und die Aufrechterhaltung des Friedens zu garantieren, wobei Wert darauf gelegt wird, dass die "grossartige Idee" aus der Region komme, die die VGUSANF ihrerseits zu unterstützen wünschen. Ein weiteres Thema der Konferenz waren u.a. die 1´100 VGrussischenNF Sam-7Misiles, die seit sandinistischer Zeit im Besitz des VGnicaraguanischenNF Militärs sind. Die USA befürchten, dass diese Raketen, die von der Schulter aus abgeschossen werden können und die Kapazität haben, ein Passagierflugzeug vom Himmel zu holen, in die Hände von Terroristen "fallen" könnten. In früheren Momenten verlangten die USA unter der Drohung, die VGMilitärhilfeNF an Nicaragua zu kürzen, dass die Raketen vernichtet werden. Beim jetzigen Treffen konnten offenbar die Zweifel aus dem Weg geräumt werden und die Militärhilfe soll wieder aufgenommen werden. Auch die ,,nicht-traditionellen" Drohungen wie VGDrogenhandelNF und VGJugendbandenNF wurden bei dem Treffen thematisiert.


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