Preisverleihung an Frauen/ -Organisationen
Fijáte 374 vom 13. Dezember 2006, Artikel 2, Seite 3
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Preisverleihung an Frauen/ -Organisationen
Guatemala, 04. Dez. Bereits im November wurde die Verleihung des Preises "Frauen kämpfen für die Rechte in den Amerikas", vergeben von der Peter Gruber-Stiftung in den USA, an die Nationalen Frauenunion Guatemalas (UNAMG) für ihr Engagement im Kampf um die Geschlechtergleichstellung, Gerechtigkeit und Frieden in Guatemala bekannt gegeben. UNAMG ist seit 1980 Teil der Frauenbewegung in Guatemala und fokussiert ihre Arbeit laut eigener Aussage auf die bürgerliche und politische Beteiligung der Frauen, sowie deren ökonomische Gleichstellung, die Förderung des Friedens sowie von Projekten und Plänen zugunsten des Kampfes gegen die Gewalt gegen Frauen. Die Vereinigung kämpft diese Kämpfe in zahlreichen Arenen. So ist die UNAMG Mitglied des Beijing-Komitees Guatemala, der Koordinationsstellen 8. März und 25. November, dem Nationalen Rat der Friedensverträge, der Politischen Agenda: Frauen in der Vielfalt, und ist vertreten in der Kommission für die politische Gleichstellung und dem Kollektiv Sozialer Organisationen (COS). Auf internationaler Ebene agiert UNAMG in der Internationalen Demokratischen Föderation der Frauen und dem Mesoamerikanischen Forum der Völker. Wenige Tage später gab der Menschenrechtsombudsmann aus Spanien bekannt, dass der diesjährige Menschenrechtspreis des Königs von Spanien der guatemaltekischen Myrna Mack-Stiftung verliehen wird. Diese wird für ihre "ausserordentliche Arbeit in der Denunzierung der institutionellen Straflosigkeit in ihrem Land" ausgezeichnet. Laut dem Kommuniqué des Ombudsmannes führt die Stiftung wertvolle Studien durch und treibt Vorschläge wie Verfassungsreformen, Legislativdekrete sowie Regierungsabkommen voran, stets mit dem Ziel, den Zugang zur Justiz zu verbessern und sowohl das Militär als auch die Sicherheits- wie Geheimdienste Guatemalas zu transformieren. Der Name der Stiftung geht auf die Anthropologin Myrna Mack zurück, die 1991 wegen ihrer Arbeit zu Gunsten der internen Flüchtlinge der 80er Jahre von Agenten des guatemaltekischen Geheimdienstes ermordet wurde. Im Rahmen des Kampfes um Aufklärung und Gerechtigkeit im Fall dieses Mordes wurde die Stiftung 1993 unter anderem von Myrnas Schwester Helen gegründet und zählte auf die Geldprämie des Alternativen Friedensnobelpreises (Right Livelihood Award), der Helen Mack 1992 verliehen wurde. Nach oben |
Für den alle zwei Jahre verliehenen spanischen Menschenrechtspreis, der im Frühjahr 2007 in Spanien übergeben wird, wurde die Myrna Mack-Stiftung vom Spanischen Botschafter in Guatemala vorgeschlagen und erhielt Rückendeckung vom Büro des Menschenrechts-Hochkommissärs der UN, der Schweizer Botschaft sowie zahlreichen lokalen Menschenrechtsorganisationen. Anfang Dezember hat die ehemalige Indigene Bürgermeisterin von Sololá, Dominga Vásquez Julajuj in London den International Service Humans Rights Award entgegengenommen. Geehrt wird sie damit für ihre Arbeit zu Gunsten der Menschenrechte der Guatemaltekinnen und Guatemalteken. Dominga Vásquez führte die Indigene Bürgermeisterei während der Amtsperiode 2004-05 als erste weibliche Person in der Geschichte der Indigenen Gemeindeverwaltung an. (siehe ¡Fijáte! 330) Derzeit ist sie Vertreterin des Volkes der Maya-Kaqchikel vor dem Departamentalen Entwicklungsrat (CODEDE). Somit gilt nicht nur ihr Engagement als Bürgermeisterin für ausschlaggebend, sondern insbesondere die tatkräftige Fortführung ihres Einsatzes für die grundlegenden Rechte der Bevölkerung. Schliesslich hat sie noch einen Direktionssitz in der Guatemaltekischen Vereinigung der Indigenen BürgermeisterInnen und Autoritäten (AGAAI) inne und ist Vorsitzende der lokalen Frauenvereinigung "Oxlajuj E". Sie selbst zeigt sich überrascht und motiviert angesichts der Auszeichnung: "Ich hätte nie gedacht, dass meine Arbeit auf internationaler Ebene anerkannt würde, ist dies doch in Guatemala allein durch die Nachrichtenagentur Cerigua und den Nationalen Frauenfonds geschehen. Dieser Preis ist eine Herausforderung, um weiterzumachen und eine stärkere Unterstützung zu Gunsten der indigenen Völker und allen voran der Frauen zu geben." |
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