Strategien für die zweite Wahlrunde
Fijáte 200 vom 15. Dez. 1999, Artikel 8, Seite 6
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Strategien für die zweite Wahlrunde
Guatemala, 13. Dezember. Die Strategie sowohl der Die Unterstützung der kleinen Parteien, von denen die meisten von der Auflösung bedroht sind, da sie nicht die nötigen 4% Stimmen erhalten haben, um ihre Existenz zu garantieren, ist sehr gering. Da es in dieser zweiten Wahlrunde nicht zu nennenswerten Allianzen kommen wird, ist es für die FRG auch nicht notwendig, einen 'Teil des Knochens abzugeben', um sich so die Unterstützung anderer Parteien zu sichern. Die einzige Partei, die für beide eine interessante Allianzpartnerin gewesen wäre und die in der ersten Wahlrunde bewiesen hat, dass sie ohne grosse finanzielle Mittel eine beachtliche Mobilisierungskraft hat, die Die Strategie der beiden Kandidaten in dieser zweiten Runde ist nun, sich die Stimmen in den wahltechnisch interessanten Gebieten zu sichern: Die WählerInnen der Hauptstadt machen einen Drittel aller wahlberechtigten Personen aus. Beide Kandidaten erreichten dort ihren höchsten Stimmenanteil. Ausserdem sind es diejenigen BürgerInnen, die am einfachsten Zugang zu den Wahllokalen haben und sich wohl am ehesten aufraffen, mitten in der Weihnachstzeit wählen zu gehen. Die neugewählten BürgermeisterInnen beider Parteien geniessen in ihren jeweiligen Gemeinden noch das Vertrauen der Bevölkerung und haben eine nicht zu unterschätzende Mobilisierungskraft. Noch können sie den WählerInnen das Blaue vom Himmel versprechen, falls 'ihr' Kandidat gewinnt. Weitere strategische Werkzeuge sind die finanzielle Unterstützung und der Zugang zu den Medien. Die PAN ihrerseits spricht öffentlich über ihre Schwierigkeiten, die zweite Wahlrunde zu finanzieren. Für die FRG scheint Geld weiterhin kein Problem zu sein. Die Medien, speziell |
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Kampagne der PAN sehr schwach ist und resigniert wirkt. Sie konzentriert sich darauf, davor zu warnen, dass mit der FRG die gewalttätige Vergangenheit wieder Einzug nimmt. Portillo seinerseits gibt sich versöhnlich. Beide Parteien vermeiden es tunlichst, eine ernsthafte Diskussion über konkrete Probleme zu führen. Die PAN, weil sich eine Diskussion über ihre Regierungsführung der letzten Periode kontraproduktiv auswirken könnte. Sie verspricht einzig die Weiterführung der Infrastrukturbauten. Die FRG meidet solche Debatten, weil sie es nicht für nötig befindet, sich gegenüber der Bevölkerung zu noch mehr zu verpflichten. Berger beschränkt sich auf sog. öffentliche Foren und organisiert keine Grossmeetings mit der Bevölkerung mehr. Dies wohl, weil er gemerkt hat, dass das Herankarren von Massen sehr ineffizient ist und sicher auch, weil er im Vergleich zu Portillo viel weniger Leute mobilisieren kann. Die FRG hat seit der Bekanntgabe der Ergebnisse der ersten Wahlrunde eine Strategie entwickelt, die darauf aufbaut, ihren Sieg zu verteidigen und ihren Triumph als gegeben darzustellen. Bereits jetzt bedankt sie sich in jeder Grussbotschaft für das Vertrauen, das ihrem zukünftigen Präsidenten, Laut einer Meinungsumfrage, welche die Vereinigung für Investigation und Soziale Studien ASIES |
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