"Zoff" an der Universität
Fijáte 199 vom 1. Dezember 1999, Artikel 10, Seite 6
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"Zoff" an der Universität
Guatemala, 23. November. Am vergangenen Montag haben StudentInnen der Universität San Carlos (USAC) das Rektorat der Universität in der Hauptstadt besetzt. Damit protestieren sie gegen den Beschluss der Universitätsautoritäten, Gebühren von bis zu 190 Quetzales (rund 27 US-$) für die Zulassungsexamen an die Universität zu verlangen. An einem Treffen zwischen den BesetzerInnen und den Universitäts-autoritäten wurde keine Übereinkunft getroffen: Der Höchste Universitätsrat (CSU) besteht darauf, die Zulassungsexamen so durchzuführen, wie es beschlossen wurde, doch die StudentInnen argumentieren, die Tatsache, dass für die Examen bezahlt werden müsse, verhindere für viele die Möglichkeit, überhaupt daran teilzunehmen und sie fordern, den Entscheid im nächsten Semester nochmals zu überdenken. Die besetzenden StudentInnen, welche verschiedenen Fakultäten angehören, erklärten in einer Pressekonferenz, sie seien nicht einverstanden mit dem Beschluss des Obersten Universitätsrates CSU und gaben bekannt, dass sie das Rektorat nicht verliessen, bis eine Übereinkunft getroffen werde. Cantón Lee, von der ökonomischen Fakultät erklärte, sie seien nicht grundsätzlich gegen die Zulassungsexamen, verlangt jedoch, dass die Teilnahme an diesen gratis sei. Laut Carlos Paredes von der StudentInnenvereinigung AEU verstossen die Universiätsautoritäten mit ihrem Beschluss gegen die Menschenrechte sowie gegen die Verfassung der Republik. Der Rektor, Medina, habe sich an der in Frankreich abgehaltenen, weltweiten Konferenz über höhere Schulbildung dazu verpflichtet, sämtlichen StudentInnen den freien und kostenlosen Zugang zur höheren Bildung zu gewährleisten. Nach oben |
Der Rektor der USAC, Efraín Medina erklärte, das Erheben von Gebühren für die Zulassungsexamen sei ein Pilotprojekt, das in den Fakultäten Chemie und Pharmazeutik, Architektur, Zahnheilkunde, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie an der Schule für Psychologie und Sozialarbeit durchgeführt werde. Fürs Jahr 2001 sei geplant, dieses Vorgehen auch auf die anderen Fakultäten auszudehnen. Efraín Medina droht den besetzenden StudentInnen, namentlich dem Sekretär der AEU, Fernando Sánchez, sowie Angela María Orellana, rechtliche Schritte zu unternehmen. Diese ihrerseits forderten die Intervention des Menschenrechtsprokurators. |
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