Gehaltserhöhung vom Kongress verabschiedet
Fijáte 206 vom 15. März 2000, Artikel 8, Seite 5
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Gehaltserhöhung vom Kongress verabschiedet
Guatemala, 5. März. Nach zweitägiger intensiver Diskussion haben die Kongressabgeordneten den Vorschlag der FRG über die Gehaltserhöhung in der Privatwirtschaft angenommen. Das bedeutet, dass ab 1. März die LandarbeiterInnen monatlich eine Gehaltserhöhung von 125 Quetzales und alle anderen eine Erhöhung von 82.50 Quetzales erhalten (rund 16.50 bzw. 11 US-$) . Dies gilt auch für Unternehmen, die mit ihren Angestellten einen Tarifvertrag abgeschlossen bzw. eine vertraglich festgesetzte Gehaltserhöhung haben. Die Massnahme soll alle sechs Monate überprüft werden. Dem Vorschlag widersetzten sich einzig die Abgeordneten der PAN und der ANN. Die PAN forderte eine Erhöhung von 250 Q, die ANN eine von 150 Q , die sukzessive auf 250 Q gesteigert werden soll. Der ursprüngliche Vorschlag von Präsident Portillo ging von einer Gehaltserhöhung von 200 Q aus. Der Dachverband der UnternehmerInnen CACIF, protestierte in einem Zeitungsinserat gegen die Gehaltserhöhung. Die Frage hätte von einem technischen Standpunkt aus entschieden werden müssen und nicht, wie es geschehen sei, von einem politischen. Ausserdem sei ihr Vorschlag vom Kongress nicht berücksichtigt worden, hiess es in dem Kommuniqué. Laut Ricardo Villanueva, Präsident der Landwirtschaftskammer, wurden seit der Ankündigung der geplanten Gehaltserhöhung bereits 5000 ArbeiterInnen auf Kaffee- und Kautschukplantagen entlassen. Als miserabel bezeichnete die Nationale Koordination der Campesina- und Indigenaorganisationen CONIC die Gehaltserhöhung. CONIC ruft für Ende März zu einer nationalen Demonstration gegen die ihrer Meinung nach zu niedrige Gehaltserhöhung auf. Nach oben |
Sonia Escalante vom Frauensektor der Versammlung der Zivilgesellschaft (ASC) erklärte, dass auch das Stellenangebot zurückgegangen sei. Darunter litten in erster Linie die Frauen, die auf dem Stellenmarkt sowieso schlechtere Chancen hätten als Männer. Um der Bevölkerung das Gefühl zu geben, dass dem nicht so sei, hat die Regierung am 4. März einen sog. 'Arbeitskiosk' aufgestellt. Vorstellen muss man sich das wie auf dem SklavInnenmarkt: Wer Arbeit suchte, präsentierte sich, wer ArbeiterInnen brauchte, suchte sich die Besten aus. Wer Pech hatte, wurde in eine Liste des Arbeitsministeriums aufgenommen... |
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