Zwei Umweltaktivisten ermordet
Fijáte 206 vom 15. März 2000, Artikel 6, Seite 4
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Zwei Umweltaktivisten ermordet
Guatemala, 2. März. Erwin Haroldo Ochoa López und Julio Armando Vásquez Ramírez, zwei Mitarbeiter der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete CONAP, wurden in Puerto Barrios, Izabal, ermordet. Ochoa López erhielt schon während längerer Zeit Todesdrohungen. Er führte verschiedene Anklagen gegen Umweltzerstörung in den Departementen Izabal und Petén. Unter anderem forderte er die Verhaftung eines Viehzüchters, der im Gebiet des Biotops Chocón Machacas eine riesige Waldfläche niedergebrannt hatte um Weideland daraus zu machen. Weiter forderte er eine Untersuchung gegen den ehemaligen Militär Otoniel Ponciano García wegen illegalen Holzschlages. Weiter ermittelt CONAP gegen das Hafenunternehmen Santo Tomás de Castilla wegen einer Ausbaggerung im Hafen ohne vorheriger Umweltverträglichkeitsprüfung. Der ausgebaggerte Schlamm werde einfach in die nächste Bucht geworfen, heisst es in der Anklage. Verschiedene Umweltorganisationen protestierten gegen die Ermordung der beiden Aktivisten und forderten eine sofortige Untersuchung der Tat. Es wurde die Befürchtung geäussert, dass UmweltschützerInnen zu einem neuen Ziel sozialer Säuberungen werden könnten, weil diese Organisationen sich gegen die Ausbeutung der Naturressourcen wehrten, ein Geschäft, in das viele ehemalige Militärs und selbst Regierungsbeamte verwickelt seien. Nach oben |
Elmer López von Greenpeace meinte, solange in Guatemala die Menschenrechte nicht respektiert würden, werde auch die Natur nicht respektiert und geschützt. Einige Tage später wurde bekannt, dass mehrere Umwelttechniker von CONAP achtzehn Stunden lang von Holzfällern festgehalten und psychisch und physisch bedroht wurden. Der Vorfall fand im Petén statt, in der Nähe der archäologischen Fundstätten Aguateca und Dos Pilas. CONAP informierte, dass der illegale Holzschlag in dieser Region zugenommen habe, bedingt durch den Bau der Verbindungsstrasse von Petén-Sayaxché nach Cobán. |
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