Keine Einigung um Minimallöhne
Fijáte 195 vom 6. Okt. 1999, Artikel 4, Seite 3
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Keine Einigung um Minimallöhne
Guatemala, 27. Sept. Die aus Unternehmens- und ArbeiterInnenvertre-terInnen zusammengesetzte Kommission, die über die jährlichen Anpassung der Minimallöhne berät, konnte bisher noch zu keiner Einigung finden. Die ArbeiterInnen fordrn eine Erhöhung des Minimallohnes um 180%. Die Arbeitgeberseite lehnt diese Fordrung mit der Begründung ab, die herrschende ökonomische Krise lasse eine solche Erhöhung nicht zu. Das momentane Mindesteinkommen für ArbeiterInnen in der Hauptstadt beträgt 589.50 Quetzales (rund 90 US-$) pro Monat. Das Nationale Institut für Statistik (INE) errechnete jedoch ein Mindesteinkommen für eine seckskopfige Familie von monatlich 1266.70 Q. Die Koordination der Nichtregierungsorganisationen und Kooperativen (CONGCOOP) ihrerseits fordert einen Mindestlohn von 35 Quetzales täglich, bzw. ein monatliches Mindesteinkommen von 2470 Quetzales für LandarbeiterInnen. CONGCOOP begründet diese Forderung mit den steigenden Preisen der Grundnahrungsmittel und dem Recht auf einen besseren Lebensstandard der LandarbeiterInnen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass die ArbeiterInnen mit ihrer Forderung durchkommen. Laut Ricardo Villaneuvo, Präsident der Landwirtschaftskammer, sind die Exportpreise für Kaffee und Zucker gefallen, dazu kommen die Verluste des letzten Jahres durch den Hurrikan Mitch, was die nationale Ökonomie ziemlich in Bedrängnis halte. Der Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei PAN, Oscar Berger, verspricht in seinem Wahlprogramm eine generelle Erhöhung der Löhne und erwähnt entsprechende Verhandlungen mit der Privatwirtschaft, die er bereits geführt haben will. Villanuevo streitet solche Verhandlungen ab. Nach oben |
Der Arbeitsminister, Luís Felipe Linares seinerseits, bittet die beiden Verhandlungsparteien, die Diskussion in den dafür bestimmten Gremien zu führen und nicht zuzulassen, dass daraus ein wahlpolitischer Nutzen gezogen wird. |
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