Versöhnungskommission im Amt
Fijáte 239 vom 10. Juli 2001, Artikel 6, Seite 4
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Versöhnungskommission im Amt
Guatemala, 3. Juli. Durch das Regierungsdekret 263-2001 rief Präsident Portillo die Kommission für Frieden und Eintracht ins Leben und erfüllt somit eine der Empfehlungen der Wahrheitskommission (CEH). Eine der Aufgaben der neugegründeten Kommission ist es, Initiativen und Aktionen in die Wege zu leiten, um die Erinnerung an die Opfer der Menschenrechtsverletzungen während des Krieges zu bewahren, sie zu würdigen und zu ehren. Weiter soll die Kommission mit Organisationen zusammenarbeiten, die sich der Suche nach den Verschwundenen widmen. Die Kommission ist zusammengesetzt aus VertreterInnen des Friedenssekretariats (SEPAZ), der präsidialen Menschenrechtskommission (COPREDEH), des staatlichen Menschenrechtsbüros (PDH) und Angehörigen von Nichtregierungsorganisationen. Laut Alfredo Balsells Tojo, ehemaliges Mitglied der CEH, erfüllt die Regierung mit der Schaffung dieser Kommission zwar die Empfehlung der CEH, bewahrt aber weder den Geist noch das Motiv derselben. Es gehe nur darum, gegenüber der internationalen Gemeinschaft gut dazustehen, kritisiert Balsells Tojo. So wie die Kommission definiert sei, sei sie nichts anderes als ein Anhängsel des Friedenssekretariats, meinte er. Diese Meinung wird auch von über dreissig Menschenrechtsorganisationen geteilt, die sogar fordern, das Regierungsdekret zu annulieren und von Grund auf über die Gestaltung einer solchen Kommission zu diskutieren. Nach oben |
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