Auch das ist Guatemala - in Zahlen ausgedrückt
Fijáte 258 vom 24. April 2002, Artikel 8, Seite 6
Original-PDF 258 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte
Auch das ist Guatemala - in Zahlen ausgedrückt
Guatemala. 15.April. "Wir sind zwölf Mio. EinwohnerInnen und mit einer äusserst armen Bevölkerung und einem Durchschnittsalter von 20 Jahren als junges Land einzustufen. Allein für die rund 31 000 Erst- bis DrittklässlerInnen fehlen 775 Klassenräume für je 40 Kinder; man müsste also jeden Tag zwei Schulen bauen. Um das erste Lebensjahr eines Kindes zu finanzieren, braucht es ein Minimum von US$ 200 (Q 1,600), was aber mit dem derzeitigen Mindestlohn nicht zu decken ist. Von Tausend lebend geborenen Kindern sterben 41, bevor sie ihr erstes Lebensjahr vollendet haben. Um das zu verhindern, bräuchte es US$ 61 Mio. (Q 448 Mio.). An den demographischen Zahlen lässt sich die wachsende Nachfrage nach essentiellen Versorgungseinrichtungen und Dienstleistungen erkennen, die das Bevölkerungswachstum mit sich bringt: Gemäss der Baugewerbekammer bewegen sich die Angaben über das Wohnungsdefizit zwischen 600 000 und 700 000 und es wächst im Jahr um 50 000. Mit dem Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Flächen geht die Abnahme des Wasserhaushaltes einher; zudem haben 28 % der Bevölkerung keinen Zugang zu den entsprechenden Leistungen der Gemeindeverwaltungen. 28 000 Jugendliche treten jährlich in die Volljährigkeit ein, täglich würden 80 neue Arbeitsplätze gebraucht, die hohe Arbeitslosigkeit verwundert demnach nicht". Diese Daten stammen aus einer Reportage der Tageszeitung Siglo XXI. Enrique Canahuí, Autor des Berichts, macht dazu folgende Analyse: "Eines der grossen Probleme stellt die Ungerechtigkeit dar, mit der die Verantwortlichen die Zuschläge für Wohnungsbau, Gesundheit und Bildung verteilen, wobei diese sowieso unzureichend sind und die Bedürfnisse der Mehrheit gar nicht decken können. Nach oben |
Der Staat muss das Wachstum des BIP vorantreiben und sich um die Stabilität der Volkswirtschaft bemühen, um nützliche und sinnvolle Investitionen zu erlauben. Die arbeitsrechtliche Gesetzgebung muss flexibel gestaltet und Fortbildungsmöglichkeiten für die Arbeitskräfte geschaffen werden. Es muss gefordert werden, dass die Programme der Regierung realistisch, kohärent und transparent sind und der Bevölkerung Mitsprachemöglichkeiten einräumen. Internationale Kooperationen sind genauso wichtig, wie der den Verträgen entsprechende Umgang mit dem Staatshaushalt, sowie die glaubwürdige Erfüllung des Sozialprogramms". |
Original-PDF 258 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte