Gentech- Müll für die "Dritte" Welt
Fijáte 263 vom 3. Juli 2002, Artikel 3, Seite 3
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Gentech- Müll für die "Dritte" Welt
Guatemala, 11. Juni. Als sogenannte Hilfe, um den Hunger in den ärmsten Ländern Lateinamerikas zu bekämpfen, verteilen internationale Hilfswerke gentechnisch veränderte Lebensmittel, die in den Vereinigten Staaten, Europa, Japan und vielen andern Ländern der Welt längst verboten sind. An einer Pressekonferenz informierte die Umweltorganisation Madre Selva, dass das Welternährungsprogramm (WFP) in Guatemala gentechnisch veränderten Mais verteilt hat, der nicht empfohlen wird für den menschlichen Konsum. Dabei handelt es sich um drei Maissorten (Liberty Link, produziert von Monsanto, BtXtra und Roundpu Ready), die alle in Europa verboten sind, da noch nicht genau erforscht werden konnte, welche Auswirkungen der Konsum dieses Maises auf den menschlichen Organismus hat. Dazu kommt, dass diese Maissorten nicht wie 'natürliche' Maiskörner keimen, sondern spezielle chemische Präparate dazu benötigen. Guatemala ist nicht das einzige lateinamerikanische Land, dem dieser 'Segen' zu Gute kam. Auch Nicaragua und Bolivien wurden mit gentechnisch manipuliertem, dem menschlichem Konsum schadenden Mais beschenkt. Im Fall von Bolivien handelt es sich unter anderem um den Mais Starlik, der gentechnisch verändertes Protein enthält, das Allergien und Schwindel auslöst, in einigen Fällen Ohnmachten, deren Folgen zerebrale Schäden waren. Dieser Mais wurde ursprünglich von der Firma Kraft für die Produktion von Tacos verwendet. Nachdem Untersuchungen die Gefährlichkeit dieses Produktes zu Tage brachten, wurde der Mais vom Markt gezogen - niemand wusste, was mit den Tonnen von gentechnisch manipuliertem Mais geschah, bis er jetzt in Lateinamerika wieder auftauchte. Nach oben |
In einer Stellungnahme erklärte das Welternährungsprogramm, seine Politik sei es, keine für Menschen ungeniessbare Produkte anzunehmen. Umwelt- und KonsumentInnenorganisationen erwidern dem, dass sich das WFP zu wenig dafür interessiere und keine Kontrolle darüber habe, was die geschenkten Produkten enthalten. Ausserdem heisse es nirgendwo in den Richtlinien des Welternährungsprogramms, das es keine gentechnisch manipulierten Lebensmittel vergebe. |
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