Rechtsprechung
Fijáte 286 vom 4. Juni 2003, Artikel 7, Seite 5
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Sololá, 16. Mai. Die Defensoría Maya bekundete ihre Zustimmung zum Urteil der ersten Gerichtsinstanz von Santiago Atitlán, Sololá, das nun zu Gunsten von Pablo Antonio Tumax Tzoc entschied. Dieser war im September 2002 wegen Schmuggels und Betrugs in Zusammenhang mit alkoholischen und fermentierten Getränken verurteilt worden. In einer Pressemitteilung bezeichnete die Defensoría Maya das Geschehen als historisches Vorkommnis in der Justiz Guatemalas. Es sei dies der erste Fall, bei dem gemäss der Rechte der Maya und Indígenas, die in der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) garantiert werden, verfahren wurde: Ein Kulturelles Gutachten war eingeholt worden, um die Umstände der Situation zu klären. Am 17. September 2002 war Tumax Tzoc von der Nationalen Zivilpolizei (PNC) festgenommen worden. Er hatte zehn Behältnisse mit dem cuxa genannten, selbstgebrannten Maya-Likör bei sich, die beschlagnahmt wurden. Den cuxa wollte er bei der Ehrenzeremonie an Maximón verwenden, wie es der lokalen Quiché-Kultur entspricht. Doch dies interessierte die PNC-Agenten in keinster Weise. Richter Mogollón Mendoza rief schliesslich einen Alten des Dorfes zu Rate, damit dieser bestätige, dass der cuxa für jene Zeremonie diente. Der Fall wurde nun geschlossen und Tumax Tzoc ist nach sieben Monaten Haft wieder frei. Nach oben |
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