Gentech-Mais als Lebensmittelhilfe
Fijáte 329 vom 2. März 2005, Artikel 2, Seite 2
Original-PDF 329 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte
Gentech-Mais als Lebensmittelhilfe
Guatemala, 24. Feb. Die Zentralamerikanische Allianz für den Schutz der Biodiversität gab die Resultate einer Untersuchung bekannt, die sie in fünf zentralamerikanischen Ländern sowie der Dominikanischen Republik durchgeführt hat: Rund 80% der untersuchten Proben von Mais und Soja waren gentechnisch manipuliert worden. Davon stammten 32% aus der Lebensmittelhilfe des Welternährungsprogrammes der UNO (WFP). In Guatemala fand man in einer Donation der staatlichen US-amerikanischen Entwicklungshilfe (USAID) und des WFP an die Departements Chiquimula, Huehuetenango und Alta Verapaz Mais der Marke ,,Starlink", Produkt des transnationalen Unternehmens Aventis, dessen Verfütterung in den USA nur an Tiere erlaubt ist, da allergische Reaktionen durch den Verzehr nicht auszuschliessen sind. Ebenfalls fand man die Sorte GA21, ein Produkt von Monsanto, dessen Konsum in der Europäischen Union untersagt ist. Nach oben |
Mario Godínez von der guatemaltekischen Umweltorganisation Ceibas und Vertreter der Zentralamerikanischen Allianz bezeichnete die Lebensmittel-"Hilfe" als einen Angriff auf das Recht auf Ernährung der GuatemaltekInnen, da man die längerfristigen Auswirkungen gentechnisch manipulierter Lebensmittel auf den menschlichen Organismus bislang nicht kenne. Die Zentralamerikanische Allianz fordert, dass Organisationen, die humanitäre Hilfe leisten, Getreide auf dem lokalen Markt kaufen und ein besseres Lagerungsund Verteilsystem entwickeln sollen, statt Gentech-Produkte zu importieren. Daniel Cardona, Berater des Vizeministers für Ernährungssicherheit, erklärte, dass die Einfuhr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln in Guatemala nicht generell verboten sei. Die Behörden seien nicht in der Lage, alle Hilfsgüter zu überprüfen, ausserdem könne man diese ja auch nicht einfach zurückweisen. Die US-amerikanische Botschaft in Guatemala zweifelt an der Rechtmässigkeit der Analyse der Zentralamerikanischen Allianz, da diese Maissorten in den USA seit Jahren nicht mehr angebaut würden und es nicht erklärbar sei, wie sie in den Untersuchungen nachgewiesen werden konnten, erklärte die Pressesprecherin der Botschaft, Mary Thompson-Jones. |
Original-PDF 329 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte