Zum Tag des Widerstandes der indigenen Völker
Fijáte 345 vom 12. Okt. 2005, Artikel 2, Seite 3
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Zum Tag des Widerstandes der indigenen Völker
Guatemala, 05. Okt. Ab dem 10. Oktober werden landesweit zahlreiche Protestaktionen gegen die hohen Lebenshaltungskosten und zur Forderung der Erhöhung des Mindestlohns durchgeführt werden, kündigte Daniel Pascual vom Komitee der BäuerInneneinheit (CUC) an. Diese Proteste stellen die Vorhut des "Grossen Kontinentalen Marsches" zur Begehung des Tags des Widerstandes der indigenen Völker und des Schreis der Ausgeschlossenen dar, der in ganz Lateinamerika am 12. Oktober begangen wird. Dieses Datum galt auf dem Kontinent lange Zeit als "Tag der Eroberung" (am 12. Oktober 1492 entdeckte Christoph Kolumbus angeblich Amerika), später gar als "Tag der Rasse" benannt. In Guatemala werden Delegierte aus 24 Ländern an dem Grossen Marsch teilnehmen, die in erster Linie die Freihandelsabkommen, die Minenaktivitäten im Tagebau, die gewaltsamen Räumungen von besetzten Fincas und die Landwegnahme verurteilen, von denen die Bäuerinnen und Bauern betroffen sind. Ebenso soll Gerechtigkeit in den Fällen aussergerichtlicher Hinrichtung an BäuerInnen gefordert werden, die von Angehörigen der Zivilen Nationalpolizei (PNC) und des Militärs verübt wurden. Seit dem 10. Oktober 2000 bis heute sind dies bereits mehr als 40. Davon wurden einige inzwischen vor die Interamerikanische Menschenrechtskommission gebracht. Angesichts der zahlreichen Problematiken, die den BäuerInnensektor belasten, sei einer der Kämpfe, der in den nächsten Tagen zu grösseren Auseinandersetzungen führen könne, die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns und die Opposition gegen die Festlegung von Akkordlöhnen, die jedoch lediglich den Wirtschaftsmächtigen zu Gute käme, so Pascual. Für den 12. Oktober sind diverse Sternmärsche zum Platz der Verfassung im Zentrum der Hauptstadt geplant, auf dem schliesslich ein interkultureller Austausch zwischen den andinen, zentralamerikanischen und karibischen Ländern stattfinden soll. Nach oben |
Studien des Entwicklungsprogamms der Vereinten Nationen (UNDP) erheben, dass 5 von 10 GuatemaltekInnen "arm" sind, von denen jedeR Fünfte in extremer Armut, also von weniger als einem Dollar pro Tag lebt. Von den 56,2% der Bevölkerung, die unter der Armutsgrenze lebt, sind die Frauen besonders betroffen, währenddessen 60% auf dem Land lebt, der Anteil der indigenen Bevölkerung daran, wird unterschlagen. |
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