Rohstoffabbau und Umwelt
Fijáte 354 vom 01. März 2006, Artikel 6, Seite 6
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Rohstoffabbau und Umwelt
Alta Verapaz, 22. Feb. BäuerInnen und Autoritäten im Departement Alta Verapaz sind besorgt darüber, dass der Abbau von Nickel, Kobalt, Eisen, Chrom und Magnesium, der in drei Munizipien des Departements und zweien des Departements Izabals geplant ist, negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Bevölkerung haben könnte. Damit reagierten sie auf eine Erklärung des Ministeriums für Energie und Minen (MEM), dass ihm ein Genehmigungsantrag der Guatemaltekischen Nickelkompanie (CGN, S.A.) für die Suche und den Abbau der Metalle in der Region vorliege. Betroffen von dem Abbau wären Santa María Cahabón, San Antonio Senahú und Panzós sowie El Estor, Izabal. In Bezug auf letzteren Standort ist nach Angaben der Tageszeitung Siglo XXI eine Umweltverträglichkeitsprüfung bereits in Arbeit, die Machbarkeitsstudie ist für März anvisiert und für Juni dann der Bau der Anlage geplant. Die Investitionen belaufen sich auf knapp 600 Millionen US-Dollar. Lokale FunktionärInnen und BewohnerInnen in Alta Verapaz fragen sich zu Recht, ob der Genehmigungsantrag für die Standorte ihrer Region mit den Bestimmungen des Nationalen Gesetzes über Minen übereinstimmen wird und ob die ökologischen Schäden berücksichtigt werden würden. Wie ökologisch bedenklich der Rohstoffabbau häufig ist, zeigt sich bei der Ölförderung nahe Chisec, Alta Verapaz. Juan Xol, Bewohner der nahe liegenden Gemeinde Xbenitzul berichtete von den stinkenden Gerüchen, die aus der Industrieanlage ausströmten und von Kopfschmerzen der AnwohnerInnen, die von toxischen Stoffen herrührten. Auch seien das Wasser und die Felder der BäuerInnen kontaminiert. Xol beklagte, dass die örtlichen Autoritäten, insbesondere jene, die für Gesundheit zuständig seien, sich nicht um die Probleme kümmern würden und forderte eine schnelle Lösung des Problems. Nach oben |
Neben der Gesundheit schädige die französische Ölfirma Perenca auch die Strassen zwischen Chisec und Playa Grande, Ixcán, erklärte der lokale Anführer, Mario Cacao. Es sei nicht hinzunehmen, dass Perenca sich nicht um den Zustand der Strassen kümmere, obwohl das Unternehmen über die entsprechenden Maschinen verfüge. Warum Perenca so handelte, illustriert das Hin und Her um die Förderlizenz in Rubelsanto, Alta Verapaz, das auf politischer Ebene für erheblichen Aufruhr sorgte. Perenca war eigentlich schon raus aus dem Ölgeschäft. Die Lizenz wurde nämlich im August 2005 vom Energie-Ministerium an die französische Firma KLP Industries vergeben, allerdings scheinen die Umstände dieser Genehmigung nicht ganz sauber gewesen zu sein, zudem versäumte es das Ministerium die Mitkonkurrentinnen um die Lizenz davon zu unterrichten, was dazu führte, dass der Kontrakt annulliert wurde und das Ministerium eine Neuausschreibung der Förderlizenz anordnete. Dieses wiederum zog eine Klage von KLP gegen Guatemala nach sich. Der Wirtschaftsausschuss des Kongresses fürchtet nun, dass Guatemala bei negativem Ausgang des Prozesses erstens seine Reputation und zweitens viel Geld verlieren würde. Energieminister Ortiz kündigte Anfang Februar an, einen auf sechs Monate befristeten Vertrag mit Perenca zu schliessen, damit wenigstens die Ölanlagen weiter am Laufen gehalten werden können. Folgen der letzten Lizenzvergaben durch Minister Ortiz waren Gerüchte und Ärger in der Institution. Die Differenzen zwischen dem Ressortleiter und seinem Stellvertreter Luis Letona hinsichtlich der Konzessionen führten letztendlich dazu, dass letzterer unter vagen Erklärungen seine Kündigung einreichte. |
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