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Notizen aus dem Wahlkampf

Fijáte 194 vom 22. Sept. 1999, Artikel 11, Seite 6

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Notizen aus dem Wahlkampf

Bedroht von einer eventuellen Machtübernahme Portillos fühlt sich auch der zuständige Staatsanwalt im Falle Alfredo Moreno Molina, Rafael Mendizábal. Portillo selber habe ihn am Telefon mit dem Tode bedroht. Falls dieser gewählt würde, sähe er, Mendizabál, sich gezwungen, dass Land umgehend zu verlassen.

Rund sechs Wochen vor den Wahlen herrscht in Guatemala eine pessimistische politische Stimmung, welche die FRG bestens auszunutzen weiss. Mit ihren Diskursen über die Bekämpfung der VGArmutNF, Sicherheit, Schaffung von Arbeitsplätzen, VGErziehungNF und Durchsetzung der Gesetze trifft die FRG offensichtlich noch am ehesten auf offene Ohren in der Bevölkerung. Dies ergibt eine Meinungsumfrage der Firma Aragón y Asociados. Laut Ergebnissen dieser Umfrage würden 32% der tausend Befragten für die FRG wählen, im Gegensatz zu 20%, welche die PAN wählen würde. Die Umfrage wurde anfang August gemacht, noch bevor der neuste Skandal um den FRG-Kandidaten Alfonso Portillo bekannt wurde, der beschuldigt wird, vor 17 Jahren in VGMexikoNF zwei Personen umgebracht zu haben.

Nebst der verbalen Schlammschlachten, die sich vor allem die Präsidentschaftskandidaten der PAN und der FRG liefern, haben sich in letzter Zeit auch handfeste Drohungen und konkrete physische Angriffe gegen einzelne Kandidaten gehäuft. Vor allem Kandidaten der linken Parteien ANN und FDNG wurden Opfer dieser Drohungen.

Der ANN- Bürgermeisterkandidat von Coatepeque, Genaro Orozco FloresNF erhielt telefonische Todesdrohungen. Ein weiteres ANN- Mitglied wurde während einer Wahlveranstaltung vom einem Fincawächter angeschossen und schwer verletzt. Der Kandidat von VGSan MarcosNF für den Kongress, Werner Orozco, ebenfalls ANN, wurde nach einer Politveranstaltung vom Bürgermeisterkandidaten San Marcos und anderen Mitgliedern der FRG, tätlich angegriffen. Als Orozco Anzeige bei der Polizei machte, wurde er selber verhaftet.

Das Haus des Kampagneleiters der VGProgressiven FreiheitsparteiNF (PLP), Gustavo Gonzáles, wurde von schwerbewaffneten Männern überfallen und Gonzáles mit dem Tode bedroht, falls er seine politische Arbeit weitermache.

Auch die Ermordung des VGURNGNF- Sekretärs von Melchor de Mencos, Quintero Barredo, gehört in diesen Zusammenhang.

Das jüngste Beispiel ist die Ermordung von drei FDNG- Aktivisten. Auf die drei wurden während dem Aufhängen von Wahlpropaganda eine Granate geworfen. Obwohl die FDNG die Mitgliedschaft der drei Männer in ihrer Partei bestätigt hat, behauptet die Polizei, sie seien mit dem Einsammeln von Brennholz beschäftigt gewesen, als sie von der Granate getroffen wurden.


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