Die PAN vor dem Kollaps
Fijáte 212 vom 21. Juni 2000, Artikel 3, Seite 3
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Die PAN vor dem Kollaps
Guatemala, 7. Juni. Fünf Monate nach der Wahlniederlage traten sechzehn Kongressabgeordnete und mehrere führende Mitglieder der Partei des Nationalen Fortschritts (PAN), darunter auch einige Gründungsmitglieder, aus der Partei aus und erklärten sich als 'unabhängig'. Begründet wurde der Schritt damit, dass der Generalsekretär der PAN, Leonel López Rodas "anmassend" und die Zusammenarbeit mit ihm "unerträglich" sei. Weiter wurde ihm vorgeworfen, er arbeite mit der FRG zusammen, indem er z.B. den Vorstoss Ríos Montt's unterstütze, damit dieser wiedergewählt werden könne. Die PAN war bisher mit 37 Sitzen im Kogress vertreten, besetzt mehr als hundert BürgermeisterInnenämter und hat eine Basis von rund 30 Tausend Mitgliedern. Zu den zurückgetretenen Kongressmitgliedern gehören Anabella de León, Alfredo Guzmán, Mariano Rayo, Héctor Cifuentes, Angel Mario Salazar u.a. Alle sechzehn sind Gefolgsleute des Ex-Präsidenten Alvaro Arzú. In einem Interview mit der Tageszeitung Siglo XXI gab López Rodas zu, dass es schon seit sechs Jahren eine Spaltung innerhalb der Partei gebe. Zugespitzt habe sich das Problem im Dezember 1999, als er zum Generalsekretär gewählt wurde und Rodolfo Mendoza, der Kandidat der 'Strömung Arzú' abgelehnt wurde. Weiter zeigte sich López Rodas erleichtert darüber, dass die im Zusammenhang mit der Wahlniederlage der PAN stark kritisierten Parteimitglieder aus der Partei ausgetreten sind. Nach oben |
Für Anabella de León, die Anführerin der 'dissidenten' Kongressabgeordneten, haben die Probleme erst mit der Wahl López Rodas' zum Generalsekretär begonnen. Es sei eine korrupte Wahl gewesen, López Rodas habe seine Stimmen zusammengekauft. Weiter wies de León sämtliche Darstellungen zurück, sie würden jetzt mit der FRG gemeinsame Sache machen, wie das offenbar Ríos Montt verkündet hatte. Im Namen der zurückgetretenen Kongressabgeordneten liess sie den Rücktritt vom Einwohneramt amtliche bestätigen, erklärte die Gründung der unabhängigen Unionisten und veranlasste, dass die Gruppierung ihre eigenen Büros und administratives Personal im Kongress bekommt. Weitere drei Kongressabgeordnete der PAN überlegen, ob auch sie sich den Unionisten anschliessen. Würden sie dies tun, hätte diese Gruppierung mehr Sitze als die PAN und würde somit zur stärksten Oppositions-'Partei' im Kongress. |
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