Minugua: Zuwenig Interesse an der Lösung der Landfrage
Fijáte 212 vom 21. Juni 2000, Artikel 4, Seite 4
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Minugua: Zuwenig Interesse an der Lösung der Landfrage
Guatemala, 12. Juni. In ihrem Bericht 'Zur Situation der Friedensabkommen bezüglich der Landfrage' hält die UNO-Kommission MINUGUA die sozialen und juristischen Aspekte fest, die die Umsetzung der die Landfrage betreffenden Abkommen verhindern. Sie kommt zum Schluss, dass es in erster Linie der fehlende politische Wille der Regierung ist, der ein Vorankommen blockiert: Der staatlichen Konfliktlösungsstelle für Landfragen (CONTIERRA) stehen zu wenig personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung, der Prozess der Wiederansiedlung der vertriebenen Bevölkerung ist noch nicht abgeschlossen, der indigenen Bevölkerung wird das Recht nicht zugestanden, ihr eigenes Verwaltungssystem beizubehalten. Ausserdem hat sich nichts grundsätzlich an der Landverteilung geändert; es sind immer noch einige wenige, die das meiste und beste Land besitzen, während die KleinbäuerInnen unproduktives Land bebauen müssen. Dieser Ansicht schliesst sich auch die Nationale Koordination der BäuerInnenorganisationen (CNOC) an. CONTIERRA verfüge dieses Jahr über ein Budget von 140 Millionen Quetzales (ca. 20 Millionen US-$) und die Erlaubnis, 40 Fincas zu kaufen. Dies reiche aber bei weitem nicht aus, um die aktuellen Landprobleme zu lösen. Weiter beklagt die CNOC, dass ihren beiden Vertretern in CONTIERRA die Mitarbeit erschwert werde. Nach oben |
In einer Stellungnahme antwortet der Direktor von CONTIERRA, der ehemalige URNG-Militante Pedro Palma Lau, auf die Vorwürfe: Es stimme nicht, dass seine Institution über ungenügend ausgebildete Leute verfüge und dass deshalb die Arbeit langsam erledigt werde. Es stimme auch nicht, dass der multikulturelle Aspekt nicht berücksichtig sei, viele der bei CONTIERRA Angestellten seien zweisprachig. Zum Vorwurf des mangelnden politischen Willens äusserte sich Palma Lau wohlweislich nicht. |
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