Anhaltender Femizid in Guatemala
Fijáte 323 vom 1. Dez. 2004, Artikel 7, Seite 5
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Anhaltender Femizid in Guatemala
Guatemala, 25. Nov. Noch vor der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez und der chilenischen Stadt Alto Hospicio gilt Guatemala als Land der höchsten Mordrate an Frauen. In Vorbereitung des 25. Nov., dem Int. Tag zu Gewalt gegen Frauen, resümierte eine regionale Konferenz von amnesty international die Situation. Seit 2001 hat das guatemaltekische Menschenrechtsprokurat (PDH) mehr als 1´000 Morde an Frauen registriert, deren Leichen enthauptet, erdrosselt und/ oder verstümmelt aufgefunden wurden und zum Teil mit Zetteln bespickt waren, auf denen Sprüche wie ,,Tod den Hündinnen" standen. Die meisten der Opfer waren Hausangestellte oder Arbeiterinnen in den sog. Maquilas, Lohnveredelungsbetrieben, Studentinnen, aber auch Hausfrauen. Sowohl die Sonderbeauftragte der UNO, Yakin Ertürk als auch die der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH), Susana Villarán, die Guatemala im laufenden Jahr einen Inspektionsbesuch abstatteten, drückten ihr Erschrecken und Missfallen ob des offensichtlichen Unwillens der Regierung, sowohl präventive als auch juristische Massnahmen zu ergreifen, deutlich aus. Nach oben |
Im Moment steht zur Diskussion, ob sich die CIDH Guatemala gerichtlich vorknöpft und das Land zur Verantwortung zieht. Gemäss Daten des Netzwerkes der Nicht-Gewalt gegen die Frauen sind seit Beginn des Jahres bis Mitte November bereits mehr als 410 Frauen gewaltsam zu Tode gekommen, die Mehrheit wurde mit Schusswaffen ermordet. Aufgeklärt ist, wenn überhaupt, ein Bruchteil davon. |
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