Nueva Linda: Erschwerte Lösungsschritte
Fijáte 323 vom 1. Dez. 2004, Artikel 2, Seite 3
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Nueva Linda: Erschwerte Lösungsschritte
Guatemala, 23. Nov. Entgegen der Aussage des Pressesprechers des Landwirtschaftsministeriums (MAGA), Federico Estrada, laut der die BäuerInnen, die nach der gewaltsamen Räumung der Finca Nueva Linda, Retalhuleu, am 31. Aug. die Finca knapp zwei Monate später erneut besetzt hatten, am Sonntag, den 21. Nov. die Finca freiwillig verlassen hätten, behaupten die BäuerInnen diesbezüglich anderes. Im Vorhinein habe man sich tatsächlich mittels der extra eingerichteten Vermittlungskommission für den Fall Nueva Linda darauf geeinigt, dass die BäuerInnen am Montag, 22. Nov., ab 6 Uhr früh die Finca von sich aus verlassen sollten, im Gegenzug zu der Zusage der Einrichtung einer ExtraEinheit der Staatsanwaltschaft, die sich der Ermittlung um das unaufgeklärte Verschwinden des Fincaverwalters Héctor Reyes annehmen soll. Ausserdem soll eine Unterkunft in der Nähe der Finca zur Verfügung gestellt werden, in der die Familie des Vermissten und zehn weitere Personen wohnen könnten. Eine weitere Vereinbarung, die den Weg zur freiwilligen Räumung ebnete, betrifft eine Entschädigungszahlung für die verlorenen Sesam- und Maisernten in Höhe von 620´700 Quetzales, die 510 Familien zu Gute kommen sollen. Nichtsdestotrotz meldete am Montagmorgen ein Anführer der BäuerInnen, dass am Sonntagnachmittag einige Spanier mit ihren Bodyguards auf die Finca kamen und Schüsse abgaben. Auch wenn niemand verletzt worden sei, hätten sie doch die BesetzerInnen eingeschüchtert. Ausserdem seien Militärfahrzeuge im Umkreis der Finca gesichtet worden. Der Sohn des verschwundenen Reyes berichtet zudem, dass er bereits zum wiederholten Mal dem Versuch von ihm unbekannten Uniformierten, die wohl zum Sicherheitspersonal des Besitzers der Finca gehören, ihn zu entführen, entgangen sei. Sollte der Aufenthaltsort des Verwalters nicht binnen zwei Wochen geklärt sein, meldeten die BäuerInnen erneute Massnahmen an. Unterdessen ist die Finca ihrem rechtmässigen Eigentümer, dem Spanier Carlos Vidal wieder übergeben worden. Doch die angebliche Beweisaufnahme von Seiten der Spezialeinheit (SIC) der Polizei, die BesetzerInnen seien von den mexikanischen Zapatisten mit schweren Waffen ausgerüstet, wohingegen die Präsidiale Menschenrechtskommission COPREDEH und die Landkonfliktkommission CONTIERRA belegen, dass die BäuerInnen allein über ihre für die Landwirtschaft unverzichtbaren Macheten verfügen, heizt die Diskussion und die öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber diesem Fall und dem Verhalten der Regierung demgegenüber weiter an, ohne zu einer grundlegenden Lösung beizutragen. |
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