Neuer US-Botschafter für Guatemala
Fijáte 343 vom 14. Sept. 2005, Artikel 6, Seite 5
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Neuer US-Botschafter für Guatemala
Guatemala, 2. Sept. Mitte September wird James Michael Durham die Nachfolge des am 15. Juli pensionierten US-amerikanischen Botschafters in Guatemala, John R. Hamilton, antreten. Nicht nur in Guatemala, sondern auch in Panama und Nicaragua gibt es Wechsel im US-Botschaftsamt. Wenn man die "neuen" Diplomaten so hört, kann man sich eine Idee davon machen, in welche Richtung sich die US-amerikanische Aussenpolitik in Zentralamerika entwickeln wird. Botschafter Paul Trivelli, neu in Nicaragua, will ,,die Regierung Bolaños in ihrem bewundernswerten Kampf gegen die Korruption unterstützen". Ein weiteres Ziel sei die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens CAFCA durch Nicaragua und das Garantieren von transparenten Regierungswahlen im Jahr 2006. Die nicaraguensische Zeitschrift envío interpretiert diese Aussage dahingehend, dass mit allen Mitteln verhindert werden soll, dass die Partei FSLN die Wahlen gewinnt, damit sich die ,,andere Achse des Bösen", die US-Präsident Bush in Venezuela und Kuba ansiedelt, nicht weiter ausbreiten kann. Auch bei Derham stehen Sicherheit, wirtschaftliches Wachstum und der Kampf gegen den Terrorismus zuoberst auf der Prioritätenliste. Der neue USBotschafter für Guatemala sagte letztes Jahr bei einer Pressekonferenz: ,,Man muss sich einmal anschauen, wie sich Lateinamerika in den vergangenen 25 Jahren verändert hat. Die von allen geteilte Verpflichtung der Demokratie gegenüber sowie die Öffnung der Märkte, die wir heute in der Region erleben, ist der grösste Erfolg der US-amerikanischen Aussenpolitik." Der Vertreter solch neoliberaler Sichtweisen ist Sprössling einer jesuitischen Universität in New York und war in seiner diplomatischen Karriere bereits in den US-Botschaften in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Italien und Japan tätig. Nach oben |
In Brasilien und Uruguay wurde er beschuldigt, bei seinen Kommentaren den Mund zu voll zu nehmen und sich in die nationale Politik einzumischen. In Guatemala erwartet man, dass Derham die eingeschlagene Politik der USA weiterverfolgen wird, die sich in letzter Zeit unter dem Deckmantel der Sicherheit und Wirtschaftspolitik in einer Verhärtung gegenüber sozialen und Menschenrechtsbewegungen manifestiert hat. |
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