Guatemalas Militär und die UN
Fijáte 362 vom 21. Juni 2006, Artikel 7, Seite 5
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Guatemalas Militär und die UN
Guatemala, 13. Juni. Ende Februar wollten die Vereinten Nationen (UN) eigentlich den Endbericht eingereicht haben, aus dem die genaueren Umstände hervorgehen sollten, unter denen am 23. Januar diesen Jahres acht guatemaltekische Soldaten im Rahmen der UN-Friedensmission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) ums Leben gekommen sind, fünf der chapinen Kameraden wurden bei dem Einsatz verletzt. (¡Fijáte! 353) Klar ist bislang allein, dass die Aktion den UN-Missionsauftrag überschritten hatte. Die UN vertrösten derweil die nachfragenden guatemaltekischen Regierungszuständigen ob des Berichts, hätten doch in der Zwischenzeit neue Informationen es notwendig gemacht, die Untersuchung des Vorfalls auszuweiten, was Vizepräsident Stein für kein gutes Zeichen hält, währenddessen das Verteidigungsministerium gelassen reagiert und eine möglichst genaue Berichterstattung erwartet, egal wann. Während Aussenminister Jorge Briz im Februar noch die Ansicht vertrat, dass die Weiterführung des UN-Mandats vom Inhalt des Berichts abhinge, hat Präsident Berger 105 auserwählten SoldatInnen aus dem Fallschirmspringerkorps bereits die hellblauen Käppi überreicht, mit denen sie sich am 20. Juni auf den Weg in den Kongo aufmachen sollen, um im Rahmen der UN-Mission die Wahlen in dem afrikanischen Land zu sichern. Doch auch diesmal bleibt die Aufgabe vage. "Da unsere Truppe nicht auf polizeiliche Aufgaben spezialisiert ist, wird sie zumindest nicht in die Sicherheitswahrung der Bevölkerung involviert sein. Aber sie wird an der Abschreckungsdynamik beteiligt sein, um Ordnung, Sicherheit und Kontrolle während des Wahlprozesses aufrechtzuerhalten", so der Verteidigungssprecher Jorge Ortega Gaytán. Das nun entsendete Kontingent wird das stationierte ablösen und planmässig für 6 bis 12 Monate im Kongo bleiben. Unter Aufsicht des Comando Sur der US-Armee finden derzeit mitten in der Hauptstadt sowie in Cobán, Alta Verapaz, Militärübungen von Friedensbewahrungsoperationen statt. Nach oben |
Nicht ganz klar ist derweil, ob es sich dabei tatsächlich um ein kombiniertes Manöver unter UN- und US-Schirmherrschaft oder doch um eine verdeckte Aktion der das ganze Spektakel mit 1,5 Mio. US-$ finanzierenden Armee der Vereinigten Staaten handelt. Teilnehmen tun jedenfalls rund 500 Personen, Militärdelegationen aus 22 zentralamerikanischen und karibischen Staaten, die zum Teil bereits an UN-Friedensmissionen teilnehmen. Zweck soll sein, das jeweilige Vorgehen der Truppen zu vereinheitlichen. Ohne Hinweis auf die Kriterien - oder gar Ablehnungsoption - bewertet Verteidigungsminister Francisco Bermúdez die Ortswahl Guatemala als eine "internationale Zertifizierung" des Landes. |
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