Südsichten zu den Anschlägen in den USA
Fijáte 244 vom 19. Sept. 2001, Artikel 1, Seite 1
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Südsichten zu den Anschlägen in den USA
"Die Anschläge in den Vereinigten Staaten treffen uns alle", lauten die einstimmigen Kommentare in den Zeitungen weltweit. Der Grundtenor in den deutschsprachigen Medien ist: Solidarität mit dem US-amerikanischen Volk - und mit der US-amerikanischen Regierung. Auch wenn einzelne Stimmen zur Besonnenheit aufrufen, ist man sich einig, dass sich die USA 'rächen' müssen und die Regierungen sind bereit, sie dabei militärisch zu unterstützen. Unterdessen haben uns auch Kommentare aus Guatemala erreicht, die, aufgrund der jüngsten Geschichte des Landes, zu der bekanntlich die Vereinigten Staaten das ihre beigetragen haben, eine etwas andere Sichtweise einnehmen: Solidarität mit den Betroffenen - aber Kritik an der US-amerikanischen Regierung unter Hinweis auf die historischen und strukturellen Ursachen, die zu solchen Anschlägen führen können. Wir drucken im folgenden drei dieser Kommentare ab. Es tut mir leid um die OpferMir tun die 10'000 unschuldigen Opfer des World Trade Center leid, ebenso wie mir die 200'000 Verschwundenen und Ermordeten des schmutzigen Krieges in Guatemala leid tun. Es ist für mich ebenso unvorstellbar, wie die Passagiere in den als Bomben verwendeten Flugzeugen ihre letzten Augenblicken erlebt haben, wie es für mich unvorstellbar ist, was die Menschen verspürt haben, die während dem Brand der Wir wissen aber auch, dass der Krieg in Guatemala, der nach 1954 ausbrach, die Konsequenz einer Invasion der Vereinigten Staaten war. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten, die ZeugInnen und Familienangehörigen der Opfer von New York werden für den Rest ihres Lebens geprägt sein, ebenso wie meine Generation geprägt ist von der Invasion der Diese Invasion fand statt, weil es ein Land gibt, dessen Regierung und Bevölkerung davon überzeugt sind, dass ihr Wenn ich mir überlege, dass die Terroristen die Symbole der Wirtschaft, des Militärs sowie (laut Zeitungsmeldungen) den Präsidenten, angreifen wollten, kommen mir unweigerlich die Bilder in den Sinn, als vor 28 Jahren in Santiago de Heute erheben sich in den USA die Stimmen jener, die nach Rache rufen. Und die US-amerikanischen Politiker beugen sich dem Ruf ihrer WählerInnen und stellen 20 Milliarden US-$ für ein nächstes |
Dazu kommt mir folgender Gedanke: Wenn die USA von einem Staatsmann und nicht von einem Cowboy mit spitzen Stiefeln und Texanerhut regiert würde, beabsichtigten sie nicht, grundlegende Freiheiten ausser Kraft zu setzten, als Folge der unwirksamen Kontrollmechanismen, die sich faschistische Hitzköpfe, sog. Sicherheitsbeamte, ausgedacht haben. Sondern sie würden Wege suchen, um weniger aggressive Umgangsformen mit dem Rest der Welt zu pflegen. Sie würden sich Politikformen überlegen, die für die anderen Länder gerechter sind, vor allem für diejenigen, die wegen ihrer Handelspolitik und durch die von ihnen unterstützten Diktaturen unterdrückt und ausgebeutet sind. Sie würden ihre bedingungslose Unterstützung der zionistischen Regierung Zum Schluss möchte ich eines festhalten: Wenn die mächtigen (José Cruz, La Tertulia) |
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