LehrerInnen künden neue Proteste an
Fijáte 259 vom 8. Mai 2002, Artikel 8, Seite 5
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LehrerInnen künden neue Proteste an
Guatemala, 29. April. Nach mehreren Monaten fruchtlosen Verhandelns mit der Regierung drohen die Nationale Vereinigung der LehrerInnenschaft (ANM)und die LehrerInnengewerkschaft (STEG) mit erneuten Protestaktionen. Laut Moises Fuentes von der ANM fordern die LehrerInnen eine Gehaltserhöhung um 100%, bessere Anstellungsbedingungen für LehrerInnen, speziell auch für zweisprachiges Lehrpersonal. Laut Fuentes verdient ein frisch ausgebildeter Polizist mehr als ein(e) LehrerIn mit 30 Jahren Berufserfahrung, der Durchschnittslohn für LehrerInnen beträgt 1585 Quetzales (rund 200 US-$). Im Verlaufe des letzten Jahres führten die LehrerInnen insgesamt sechzehn Demonstrationen durch, wobei eine der wichtigsten Forderungen die Umsetzung der Schulreform ist. Nun drohen sie mit neuen Protesten (u.a. einem landesweiten Streik), die sie nicht aufzugeben bereit sind, solange Präsident Portillo und Erziehungsminister Mario Torres nicht auf ihre Forderungen eingehen. Die Unzufriedenheit der LehrerInnen schlägt sich natürlich auch auf die SchülerInnen und deren Lernmoral nieder. Die Mission der Vereinten Nationen für Guatemala (MINUGUA) kommt in einem eben erschienenen Bericht zum Schluss, dass sich im Bildungswesen seit der Unterzeichnung der Friedensabkommen nur sehr wenig verändert hat. Nach wie vor sind die traditionell marginalisierten Gruppen (Indígenas, Mädchen, Arme) vom Bildungssystem ausgeschlossen. Nach oben |
Für eine Verbesserung des Schulsystems muss auf zwei Ebenen angesetzt werden: Einerseits bei der Ausbildung (inklusive Zweisprachigkeit) und angemessene Entlöhnung der LehrerInnen. Auf der strukturellen Ebene muss seitens der Regierung garantiert sein, dass die für den Unterricht notwendigen Schulhäuser und Schulmaterialien wie Schreibtische und Lehrbücher zur Verfügung gestellt werden können. |
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