Spaltung der URNG offiziell
Fijáte 259 vom 8. Mai 2002, Artikel 6, Seite 5
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Spaltung der URNG offiziell
Guatemala, 25. April. Verschiedene politisch links stehende Gruppierungen und Parteien gaben bekannt, die notwendigen Schritte für die Gründung einer neuen Partei mit dem altbekannten Namen Neue Nationale Allianz (ANN) unternommen zu haben. Das Bündnis ANN wurde im Hinblick auf die Wahlen 1999 von linken bzw. Oppositionsparteien (URNG, FDNG, DIA und UNID) gegründet, um ihre Position gegenüber der FRG zu stärken. Noch vor den Wahlen trat jedoch die FDNG wieder aus dem Bündnis aus, mit Ausnahme einzelner Personen, wie zum Beispiel Nineth Montenegro. Die Partei ANN will ein nationales Projekt lancieren, eine wirkliche Alternative darstellen und ihre Politik auf die Friedensabkommen stützen. An der Partei ANN 'mitbeteiligt' sind die (auch als "URNG-Dissidenz" bezeichnete) Corriente Revolucionaria von Jorge Soto, die UNID und die von Nineth Montenegro ins Leben gerufene Frente Democrático Solidaridad (FDS). 'Mitbeteiligt' im wahrsten Sinne des Wortes, denn ausser der Corriente verfolgen die andern Gruppierungen parallel dazu ihre eigenen parteipolitischen Interessen und sind daran, die administrativen Hürden zu nehmen, um als Parteien anerkannt zu werden. Das wirklich 'neue' an der Partei ANN ist, dass der Teil der URNG um die Parteisekretärin Alba Estela Maldonado und Ex-Comandante Gaspar Ilom nicht mehr mit von der Partie sind. Nach oben |
Von diesen und ihrer im Kongress vertretenen Politik distanziert man sich denn auch. Das jüngste Zerwürfnis innerhalb der URNG, das offenbar auch zum Entscheid geführt hatte, die Trennung zu vollziehen, war die in letzter Minute vollzogene Meinungsänderung einiger URNG-Abgeordneter bezüglich der Unterstützung der vom FRG durchgeboxten Finanzgesetze. Pablo Ceto, URNG-Abgeordneter im Kongress, kommentierte den Bruch der Partei lakonisch mit "Nun ist alles aus". Aus Pressekommentaren war zu entnehmen, dass Nineth Montenegro und Alfonso Bauer Paíz auf unschöne Art aus den Kongressbüros der UNRG geworfen wurden. Nun ist also offiziell, was schon längere Zeit unter der Oberfläche gegart hat. Eigentlich könnte es eine Chance für alle sein, der schwelende Konflikt innerhalb der URNG war in letzter Zeit eher hinderlich für die politische Arbeit. Ob es sich aber ein Land wie Guatemala leisten kann, eine gespaltene Linke zu haben, die womöglich noch mit mehreren Parteien kandidiert, ist fraglich. Angesichts des bereits auf Hochtouren laufenden und mit allen legalen und illegalen Mitteln geführten Wahlkampfes wohl eher nicht... |
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