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Trotz aller Berichte: Drohungen gehen weiter

Fijáte 283 vom 23. April 2003, Artikel 3, Seite 4

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Trotz aller Berichte: Drohungen gehen weiter

Zwei Tage später wurde auch das Büro der PDH überfallen und verschiedene Archive, Dokumente und Computer gestohlen. Andere Wertgegenstände, wie z. B. eine Kamera, wurden von den ,Dieben' nicht mitgenommen. Im letzten Jahr untersuchte diese Menschenrechtsombudstelle mehr als 90 Fälle, in welche zum Teil auch Mitglieder der Gemeindebehörde und der staatlichen Sicherheitskräfte verwickelt waren. Zu den bekanntesten Fällen gehören die Ermordung des Journalisten Mynor Alegría und die im Rahmen einer Drogenfahndung durchgeführte Razzia im Dorf Chocón, bei der zwei Menschen von Mitgliedern der speziellen Drogenfahndungseinheit (DOAN, unterdessen aufgelöst) ermordet wurden. In diesem Fall wurden am 10. April sechzehn an der Razzia beteiligte DOANMitglieder zu je 25 Jahren unumwandelbarer Haft verurteilt. Ein weiterer Einschüchterungsversuch ist die Entführung des 16-jährigen Sohns von VGCNOCNF-Koordinator Rafael Chancavac. Der Jugendliche verschwand am 4. April nach dem Schulunterricht. In den Tagen zuvor hatte die Familie mehrere telefonische Drohungen erhalten, in denen es hiess "Rafael hat eine Schuld zu begleichen". Auch die Direktorin der Nachrichtenagentur VGCERIGUANF berichtet von erneuten Drohungen und Überfällen, ebenso der VGGeneralstaatsanwaltNF VGCarlos de LeónNF Argueta und zahlreiche andere ExponentInnen von Justiz, Menschenrechtsorganisationen oder Presse. Es ist offensichtlich und wird durch genaustens belegte Berichte sowie die täglichen Vorkommnisse bestätigt: Die Menschenrechtssituation in Guatemala verschlimmert sich. Einzig als makabrer Scherz kann es deshalb interpretiert werden, dass Präsident Portillo im Sitz der VGOEANF mit dem "Freiheits-Preis" des International Center, einer US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation, ausgezeichnet wurde. - Und zwar für seinen unermüdlichen Einsatz für den Schutz der VGMenschenrechteNF in Guatemala!


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