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Der Kampf ums Land geht weiter

Fijáte 309 vom 5. Mai 2004, Artikel 11, Seite 6

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Der Kampf ums Land geht weiter

Unterdessen kam es zwischen den BäuerInnen, die die im selben Munizip befindliche Finca Ixpán besetzt hielten, zur gewaltsamen Auseinandersetzung mit der PNC, die die Finca räumen sollte, nachdem der Dialog zwischen BesetzerInnen und Besitzer gescheitert war. Zwar kam es bei diesem Vorfall weder zu Verletzten noch Verhaftungen, doch etwa 20 Fincagebäude wurden von den Verantwortlichen in Brand gesteckt, die den von den Justiztribunalen gegebenen Befehl ausführten. Die Brutalität, mit der die Sicherheitskräfte bei Räumungen von Fincas vorgingen, die die BäuerInnen als Druckmittel gegen die Regierung besetzten, um die Lösung der Agrarproblematik zu fordern, habe mittlerweile eine ,,Psychose" in der Bevölkerung ausgelöst, was dazu führe, dass gleich zu aggressiven Massnahmen gegriffen würde, um der Situation zu begegnen, so VGRafael GonzálezNF, einer der Führungspersonen des VGCUCNF. Gónzalez rechtfertigte die Verschärfung der Reaktion von Seiten der BäuerInnen, die als InvasorInnen bezichtigt würden, als Konsequenz der Präpotenz, mit der die Polizei bei Räumungen vorginge. ,,Die Räumungspolitik, die von den Autoritäten verfolgt wird, hat in der Bevölkerung eine Defensivhaltung zur Folge, die auf die selbe Weise antworten, wie mit ihnen umgegangen wird", so Gónzalez. Es sei die gleiche Gewalt, die Gewalt provoziere, wenn die Bereitschaft zum Dialog versiege. Der CUC-Vertreter wies darauf hin, dass Präsident Berger erst kürzlich seine Disposition zur Lösung des Konflikts ums Land geäussert habe, indes würde diese reine Theorie bleiben, hielten doch die Verfolgungen, Einschüchterungen und gar Morde an AnführerInnen der BäuerInnenbewegung an. Berger hatte Ende März versprochen, die Politik zur Klärung der Agrarsituation voranzutreiben. Zu den vorgeschlagenen Aspekten gehören die sofortige Lösung der Besetzungen sowie die Verabschiedung des Nationalen Katastergesetzes. Die BäuerInnenbewegung hofft darauf, dass spätestens nächste Woche eine von der Regierung angekündigte Kommission legal eingesetzt wird, um die Agrar- und Katasterkrise lösen zu suchen. In dieser Kommission wird der Grossteil der Exekutivministerien sowie Vizepräsident VGEduardo SteinNF sitzen. Dennoch könne es durchaus passieren, dass die BäuerInnenbewegung den Dialog zerschlägt, sollten die Räumungen von Fincas anhalten, so der VGCNOCNF-Vertreter Atz.


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