Die Kasernen dem Volk!
Fijáte 311 vom 2. Juni 2004, Artikel 6, Seite 5
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Die Kasernen dem Volk!
Guatemala, 26. Mai. Bis Ende Mai sollen sechs Kasernen geschlossen werden, in Quetzaltenango, San Marcos, Santa Cruz del Quiché, im Ixcán, in der Hauptstadt und in Santa Rosa. Insgesamt wollen 11'000 Militärs aus dem Dienst entlassen werden. Die Ankündigung über die Reduktion des Militärs hat nebst Diskussionen darüber, was mit den Armeeangehörigen geschehen soll und mit welchem Geld sie entschädigt werden sollen, auch die Frage aufgeworfen, was mit den leer werdenden Kasernen gemacht wird. In Quetzaltenango beispielsweise fordern die Behörden und VertreterInnen der Zivilgesellschaft, dass die zentral gelegene Militärkaserne 17-15 zu einem Kulturzentrum umgewandelt wird. Norma Quixtán, Gouverneurin von Xela wünscht sich auch, dass die militäreigene Marimba ,,Voz de los Altos" sowie die Instrumente des Militärmusikkorps an das Sinfonieorchester von Quetzaltenango übergeben werden. In San Marcos soll in den Installationen der Kaserne eine technische Fachschule eingerichtet werden. Auch hier ging die Militär-Marimba bereits in den Besitz der Gemeinde über. In Santa Cruz del Quiché hingegen hat die Demobilisierung der Militärangehörigen und die Frage nach der Zukunft der Kaserne Unmut unter der Bevölkerung ausgelöst. Offenbar blieben trotz offiziellem Auflösungsakt vom 12. Mai noch 80 Armeemitglieder in der Kaserne, ohne dass dafür eine Begründung abgegeben wurde. Der Gouverneur von Quiché, José Fancisco Lux möchte die Kaserne am liebsten in ein Gemeindezentrum umwandeln. Nach oben |
Verteidigungsminister Méndez Pinelo hingegen spricht davon, die Installation der Militärakademie Alfonso V. Hall zur Verwaltung zu übergeben, welche dort ihre Agronomie-Abteilung einrichten will. VertreterInnen der IndígenaOrganisationen von Santa Cruz fordern seit Tagen vergeblich eine Audienz bei den Behörden, um ihre Vorschläge für eine Umnutzung der Kaserne zu präsentieren. Auch Präsident Berger hat seine Vorstellungen: ,,Wir werden die Installationen ihrem bestmöglichen Nutzen zuführen: Sei dies ein Spital, eine Universität oder eine technische Fachschule." Im Fall der Kaserne im Ixcán nimmt er gar vorweg, was in den laufenden Verhandlungen (siehe Interview mit Mario Polanco) noch gar nicht entschieden wurde: ,,Durch CONTIERRA werden den Leuten, die um die Militärbasis leben, 17 caballerías (ca. 750 ha) des Landes übergeben". So die Worte Bergers. |
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