Soldaten nach Haiti
Fijáte 312 vom 16. Juni 2004, Artikel 9, Seite 6
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Soldaten nach Haiti
Guatemala, 1. Juni. Rund 190 guatemaltekische Soldaten will Präsident Oscar Berger zu den UNO-Truppen beisteuern, die in Haiti den ,,Frieden sichern" sollen. Damit folgt Guatemala dem Beispiel von Chile, dessen Präsident, Ricardo Lagos, kürzlich bei Berger zu Besuch war. Das Hauptkontingent der 6´700 SoldatInnen und 1´622 PolizistInnen der Truppe stellt Brasilien. Der Entscheid Bergers rief in der guatemaltekischen Zivilgesellschaft unterschiedliche Reaktionen hervor. Der Gewerkschafter Edwin Ortega meint z.B., Guatemala habe kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen (eine etwas zwiespältige Formulierung, ist es doch wortwörtlich dieselbe, die von den GegnerInnen der CICIACS immer ins Spiel gebracht wird). Der Politologe Adrián Zapata hingegen begrüsst die Entsendung von Truppen nach Haiti. An Friedensmissionen teilzunehmen müsse Teil der neuen Militärdoktrin werden und sei immerhin besser, als sich mit Aufstandsbekämpfung zu beschäftigen. Die Intervention der UNO-Truppe würde die Vorherrschaft des US-amerikanischen Militärs auf der Insel ablösen, was ebenfalls positiv sei, weil die USA in letzter Zeit die Rolle der UNO ignoriert hätten. Das Risiko bestehe einzig darin, dass der Beizug internationaler Truppen den Einmarsch des US-amerikanischen Militärs legitimieren würde. Nach oben |
Import einer grösseren Palette von Produkten aus den USA, die etwa ein Drittel des verzollten Einfuhrvolumens ausmacht. Schon seit mehr als 10 Jahren führen Guatemala und der Rest der zentralamerikanischen Länder einen Prozess der Zollminderung durch, der die Zollauflagen inzwischen für die Hälfte der importierten US-Produkte eliminiert und für den Rest immerhin reduziert. Nun ist es an den beteiligten nationalen Kongressen, das Abkommen zu ratifizieren und zu verabschieden, was, so WirtschaftsanalystInnen wohl am Veto der Nordamerikaner scheitern wird, bedingt durch den anstehenden USWahlkampf und die Ablehnung des TLC durch Kandidat Kerry. Angesichts dessen sucht Guatemala bereits Alternativen, doch auf dem für eine solche anvisierten III. EU-Lateinamerika/KaribikGipfel in Mexiko erteilten sowohl Julio Iglesias, Chef der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) sowie Chris Patten, EU-Aussenpolitik-Kommisionar, den Verweis, dass erst die soziale Exklusion reduziert werden müsse, bevor man über einen Handelspakt miteinander ins Gespräch kommen könne. |
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