US-Migrationsreform gescheitert
Fijáte 388 vom 27. Juni 2007, Artikel 2, Seite 3
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US-Migrationsreform gescheitert
New York, 09. Juni. Seit langem war sie angekündigt und vielerseits gefordert worden, die Reform der Migrationsgesetzgebung in den Lateinamerikanische Gruppen, Während sich die Haltung der Anti-MigrantInnen-Wetterer damit zusammenfassen lässt, dass der Reformvorschlag dazu diene, die "Illegalen" mit einer "Amnestie" zu belohnen, ist die Position der liberalen ImmigrantInnen-UnterstützerInnen geteilt und komplizierter. Die Uneinigkeit herrschte vornehmlich angesichts der Überlegung, ob eine mangelhafte Gesetzesinitiative befürwortet werden sollte und somit auf Kosten von gravierenden Nachteilen einige Vorteile erreicht werden könnten, oder ob aufgrund der Schwere der Mängel es vorzuziehen sei, auf die Aussicht einer geringen Verbesserung der Lage der MigrantInnen komplett zu verzichten. So kritisierten einige liberale GegnerInnen der Initiative, dass diese gegenüber der politischen Linie der letzten Dekaden, die die Familienzusammenführung vor allen anderen Kriterien privilegierte, eine deutliche Umkehrung sei, die auch das geplante GastarbeiterInnenprogramm ohne ständige Aufenthaltsgenehmigung nicht aufwiege. Andererseits, so argumentierten die BefürworterInnen, sei die politische Konjunktur auszunutzen und das Projekt trotz Schwächen zu unterstützen, um nach 20 Jahren endlich voranzukommen in Richtung einer Migrationsreform, die die Option beinhaltet, einem Grossteil der rund 12 Mio. Menschen ohne Dokumente einen legalen Aufenthaltsstatus zu verschaffen. Ausserdem könnte das Vorhaben ja dann immer noch verbessert werden. Schätzungsweise 1,3 Mio. MigrantInnen ohne Papiere stammen aus Guatemala, 18´000 sind im vergangenen Jahr aus den USA zurück deportiert worden, seit Beginn des Jahres sind es schon mehr als 8´000. So schätzt die Internationale Migrationsorganisation IOM denn auch, dass die Deportationszahlen dieses Jahr die vom letzten übersteigen werden. Unabhängig von der Gesetzesreform. Diese hatte neben der Verstärkung von Grenzkontrollen, Razzien und Ausstattung der zuständigen Behörden zur Erreichung der Zielvorgabe, täglich angeblich 27´500 "Illegale" zu fassen, beinhaltet, dass den Menschen ohne Dokumente eine Geldstrafe von 5´000 US-$ auferlegt würde, die sie zusätzlich zu anfallenden behördlichen Gebühren zu zahlen hätten, um "legalisiert" zu werden. Ausserdem sollten sie dazu angehalten werden, Englisch zu sprechen und Steuern zu zahlen. In Guatemala selbst stiess schon die Debatte auf geteilte Meinungen. War Präsident |
Fraglich ist, ob und wenn, wann das Thema Migrationsgesetzgebung wieder auf die Tagesordnung des US-Senats gesetzt wird. Auf der einen Seite bleibt der Pro-Migrationsfraktion dadurch noch mehr Zeit zur Lobby für eine integrale Initiative, andererseits bleiben die nicht-dokumentierten MigrantInnen solange den repressiven Massnahmen der Anti-Einwanderungsfraktion ausgeliefert. Zu diesen gehört auch die zur Praxis gewordene Formalität, die inzwischen mehr als 25´000 nicht dokumentierte MigrantInnen in der Datenbank des Aber selbst die US-amerikanische Polizei ist anscheinend nicht damit einverstanden, da diese Massnahme das Vertrauen untergraben würde, das sie versucht, zu den Gemeinden der ImmigrantInnen aufzubauen. Auch das Weisse Haus selbst versucht offenbar, seine Beziehung zumindest zu den sich offiziell im Land aufhaltenden ImmigrantInnen zu entspannen. So wurde nun durch BeraterInnen von Präsident George W. |
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