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Guatemala, 13. April. Als erste Amtstat bestätigte die neue Innenministerin,  Adela de Torrebiarte , den ministerlichen Berater  Víctor Rivera , alias Zacharías, im Amt. Rivera wird u.a. von der  Patriotischen Partei  beschuldigt, zu einer unter Ex- Minister Vielmann  funktionierenden Todeschwadron zu gehören. Es gäbe Hinweise, gab Torrebiarte zu, aber keine Beweise und sie könne nicht aufgrund von Gerüchten jemanden entlassen. Der ursprünglich aus  Venezuela  stammende Rivera war früher Berater im  salvadorianischen   Innenministerium , wo er ebenfalls in ominöse Geschichten verwickelt war. Unter anderem war er dort mit der Ermittlung der von Vater D'Aubisson beauftragten Ermordung von Bischof Romero beauftragt. 
Die Ministerin erklärte ebenfalls bei ihrem ersten Auftritt, dass die der Stärkung des Büros für professionelle Verantwortung (ORP) innerhalb der Polizei grosse Priorität einräume. Dies ist der Ort, wo Klagen gegen das Fehlverhalten von Polizeiangehörigen eingereicht und behandelt werden. Die Säuberung der Polizei von Delinquenz und  Korruption  bezeichnet sie als eine der dringlichsten Aufgaben, die sie angehen will. Zuerst ging sie aber in die Osterferien und überliess es den Medien, über ihre zukünftigen Aufgaben und die Frage, ob sie diesen auch gewachsen sei, zu spekulieren. 
In der Presse sprach man von 10 grossen Herausforderungen, mit denen sich "Adelita" umgehend auseinander setzen müsse: das Gefängniswesen, die Säuberung der Polizei, der  Drogenhandel , die  Jugendbanden  (maras), die Militärpatrouillen, die Verbesserung des Rufs der Institution, der Fall der salvadorianischen Abgeordneten, die Sicherheitsfrage während der Wahlen, die sozialen Säuberungen, Erpressungen und Entführungen. Ebenfalls wurde in der Presse die Statistik veröffentlicht, gemäss der 9 von 10 GuatemaltekInnen kein Vertrauen in die Polizei haben und ihr Korruption und Erpressung vorwerfen. Eine unmögliche Aufgabe für die neue Ministerin? In zahlreichen Artikeln und Kommentaren wird Torrebiarte als eine integre und klare Frau beschrieben, der man zutraut, dieser gewachsen zu sein. 
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 Nach den Osterferien verkündete die Innenministerin die ersten personellen Veränderungen im Ministerium. Als Nachfolger des ebenfalls zurückgetretenen Polizeidirektors  Erwin Sperisen  ernannte sie Julio Roberto Hernández Chávez, der bereits seit 23 Jahren in der Institution arbeitet und einen Universitätsabschluss in Kriminologie hat. Sein Stellvertreter ist neu: Henry Rubén López Gómez, auch langjähriger Karrierist innerhalb der Polizei. Ausserdem ernannte sie vier neue Vizeminister, der Chef des Migrationsamtes bleibt dagegen doch der alte: Santos Cuc. Zum neuen Chef der  Kriminalpolizei  (DINC) wurde Alexander Gómez Tomás ernannt, während der Posten des ebenfalls im Rahmen des Skandals um die  PARLACEN -Abgeordneten zurückgetretenen Gefängnisdirektoren noch offen blieb. Zudem verlangte Torrebiarte von 20  Ex-Militärs , die einen Beraterstatus in der Polizeidirektion bekleideten, den Rücktritt. 
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