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Guatemala diplomatisch

Fijáte 388 vom 27. Juni 2007, Artikel 6, Seite 5

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Guatemala diplomatisch

Guatemala hat also gute Gründe bzw. starke wirtschaftliche Interessen an der Beziehung zu Taiwan und es ist weniger die souveräne Ausübung staatlicher Solidarität mit dem Land, auf die Guatemalas Entscheidung fusst, nicht, wie beispielsweise kürzlich VGCosta RicaNF oder laut Gerüchten möglicherweise auch VGNicaraguaNF, dem selbsternannten Staat in Ostasien den Rücken zu kehren, um diplomatische sowie Handelsbeziehungen zur Volksrepublik VGChinaNF aufzunehmen.

Guatemala hat sogar per Kongress-Resolution kürzlich Taiwan seine Rückendeckung in Bezug auf dessen Vertretung und Teilnahme in Organen der Vereinten Nationen, der VGWeltgesundheitsorganisationNF und anderen internationalen Gremien ausgesprochen.

Die von den Autoritäten als herzlich bezeichnete Beziehung zwischen der guatemaltekischen und taiwanesischen Regierung wurde 2005 ernsthaft von der Zivilgesellschaft in Frage gestellt, als bekannt wurde, dass Taiwans Botschaft dem Ex-Präsidenten VGAlfonso PortilloNF mindestens 1,5 Mio. US-$ zugesteckt hat, für vermeintliche "Gefallen". Diese Transaktion wurde von der diplomatischen Vertretung zugestanden, 500´000 US-$ soll Portillo gar vier Tage vor seiner Amtsübernahme im Januar 2000 erhalten haben. Nach diesem Skandal bot der guatemaltekische VGGeneralstaatsanwaltNF VGJuan Luis FloridoNF an, sich um die nötigen diplomatischen Formalitäten zu kümmern, um den Fall aufzuklären, doch bekannt geworden ist diesbezüglich bis heute nichts.

Auch zwei ehemalige Präsidenten von Costa Rica Miguel Ángel Rodríguez und Abel Pacheco sowie die Ex-Präsidenten von Nicaragua und VGPanamaNF, Arnoldo Alemán und Mireya Moscoso, respektive, haben sowohl staatliche als auch unternehmerische Gelder aus Taiwan auf ihre Privatkonten überwiesen bekommen.

Unterdessen plant der aus Taiwan stammende Multimillionär John Ding-E Young in ein "persönliches Projekt" zu investieren und mit dem Bau eines Wohnkomplexes mit 1´800 Häusern Leute zu begünstigen, die weniger als zwei Mindestlöhne im Monat verdienen. Stehen wird das sich bereits ansatzweise realisierte Vorhaben in der Nähe von VGMazatenangoNF, VGSuchitepéquezNF, allein die erste Investition soll sich grob zwischen 100 und 500 Mio. US-$ belaufen. Geplant ist, dass das Gelände als Freihandelszone dient, ein Unternehmenszentrum beherbergt, über eine Fluglandebahn sowie Forschungs- und Lagerräume verfügt. Trotz der Grösse des Projekts zeigt sich die Gemeindeverwaltung von Mazatenango missmutig, hat Young doch die Grundstückssteuern für das Megaprojekt nicht gezahlt.


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