¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo - 800 unsichtbare Landepisten
Fijáte 444 vom 23. September 2009, Artikel 5, Seite 5
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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo - 800 unsichtbare Landepisten
Die Presse vom 31. August hatte es auf der Titelseite: In Guatemala gibt es 800 klandestine Landeplätze für Kleinflugzeuge. Guatemala, dessen Fläche kleiner ist als jene des Staates New York ist. Können Sie sich 800 klandestine Landepisten im Staate New York vorstellen? Aber keine Sorge, rund um diese versteckten Pisten operieren keine destabilisierenden Bauern und Bäuerinnen, deren Existenz von Die sehr professionellen Sicherheitskräfte des Staates hätten diese Pisten im Nu gefunden, damals, wenn sie der Die Strukturen des guatemaltekischen Staates sind auf Sand gebaut, wenn es darum geht, die BürgerInnen zu schützen. Sie sind jedoch aus Stahl, wenn es um das Vorantreiben der Interessen einiger weniger exklusiver Familien geht, Alliierte der Mafia und der transnationalen Unternehmen. Tatsächlich ist es das Markenzeichen des Staates seit dem 19. Jahrhundert: eine verzweifelte Kombination aus Sand und Stahl, im Dienste einiger wenigen. Dieser ganze pseudodemokratische Diskurs wird auch in vielen anderen Staaten angewendet, zum Beispiel in Honduras ist in den Händen von 15 Familien die, genauso wie jene, die in Guatemala herrschen, alles kontrollieren: Die Medien, die Banken und die Agroindustrie, die gemäss Leticia Salomón, Expertin der Nationalen Universtität, 90% der nationalen Produktion ausmacht (Holz, Es handelt sich um unheimliche Patrioten die, genauso wie in Guatemala, Präsidenten stellen und wieder absetzen und dafür sorgen, dass diese nicht einem unbequemen Nationalismus verfallen: "Ein so kleines Land wie Honduras kann sich den Luxus nicht leisten, eine Würde zu haben" (Ausspruch von Präsident Azcona del Hoyo, Ende der 80er-Jahre, zitiert von Ignacio Ramonet in rebelión.org vom 5. August 2009). Diese Unterwürfigkeit kennt man in Honduras schon seit langem, deshalb der Vorwurf der " |
Wie ein Glitzern im Dunkeln kam dann brillierend Manuel Zelaya, der versuchte, obwohl er einer grossen Latifundisten-Familien angehört, den gravierenden Gegensätzen des Landes zu begegnen: Er erhöhte den Die überraschende Aufmerksamkeit Zelayas gegenüber den Forderungen des Volkes wurde von Ignacio Ramonet als eine "beispielhafte Bekehrung" bezeichnet, von den Abgeordneten seines Land jedoch als "geistige Umnachtung" disqualifiziert. Sein Verhalten erinnert uns in Guatemala an die beiden glaubwürdigsten Präsidenten unserer Geschichte: Arévalo und Arbenz. Kürzlich unterhielt ich mich mit SekundarschülerInnen über die Naturressourcen unseres Landes, als mich plötzlich jemand mit der Frage attackierte: "Und weshalb muss Guatemala, mit all den Ölvorkommen das es hat, Benzin importieren anstatt es zu exportieren"? Ich erinnerte mich an das berühmte Dektret 469 des Erdölgesetzes von Aber gut, immerhin haben wir 800 klandestine Flugplätze. |
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