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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Wann ist die Nachricht eine Nachricht (wert)?

Fijáte 385 vom 16. Mai 2007, Artikel 8, Seite 6

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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Wann ist die Nachricht eine Nachricht (wert)?

Dagegen kommt die Wahlkampagne als grosse und farbenreiche Nachricht daher. Ein Spektakel, das eher an Komödiantentum erinnert und das durchaus erträglich wäre, würden sich dabei nicht einige wenige ambitionierte Persönlichkeiten, die im Dienst von Leuten mit viel Macht und wenig Ethik stehen, um das Schicksal von 12 Millionen guatemaltekischen BürgerInnen streiten. Zwar sind dabei unter den KandidatInnen durchaus Ausnahmen auszumachen, es sind nicht alle gleich unverschämt. Aber ich bleibe dabei, dass die Szene im Vorfeld der Wahlen mehr als entmutigend ist: Wochenlang schauen wir KandidatInnen zu, die eine Partei suchen, und Parteien, die auf KandidatInnensuche sind und… wir warten weiterhin auf jemanden, der oder die uns sein oder ihr Regierungsprogramm vorstellt.

Die Parteien sind Nutz- und Wegwerfapparate, die bestimmten Machtgruppen zur Verfügung stehen - sowohl aus den USA oder der EU als auch aus der lokalen Oligarchie, dem VGDrogenhandel…NF - die aus dem Schatten heraus ihre Leute dirigieren, gekleidet in Ehrbarkeit, geschmückt mit Lächeln und Farben, "süss" anzusehen mit alten Frauen und den Kindern, die, wenn es geht, Indígenas und arm sein sollten.

Eine weitere Nachricht ist stets der VGStreikNF des LehrerInnengremiums. Ein Event, das von dem Wahltheater nicht zu trennen ist, so beladen von Zweideutigkeiten und konfusen Interessen wie dieses selbst. Die LehrerInnen schwenken Fahnen zur Unterstützung der Massen gegen den Kampf gegen die VGPrivatisierungNF der Bildung, für die Schulspeisung und die Zuteilung von Geldern, um die Lernbedingungen generell zu verbessern. Gleichzeitig senden sie völlig verworrene Botschaften aus: 35 Millionen Quetzales (ca. US-$ 4,6 Mio.), die dem Gremium von der Regierung zugestanden wurden, sollen auf einmal dafür verwendet werden, das Honorar des Anwalts zu bezahlen, der sie seit Jahren berät; am launischen Caudillo ihrer Bewegung (Joviel Acevedo, die Red.) scheiden sich die Geister; und auch an der Forderung, der Kongress solle zu ihren Gunsten eine Amnestie erlassen, wobei sie dabei auf Absprachen mit Parteien eingehen, die bekannt sind für ihre Skrupellosigkeit, die Institutionalität des Staates zu untergraben. Im Gegenzug dafür sichern, sich auf einfache Weise Wahlstimmen zu.

Aber im Inneren des Landes - was längst nicht auf den inneren Seiten der Zeitungen nachzulesen ist - bewegt sich das wirkliche Leben. Hier werden die Nachrichten nicht von den ZauberInnen des Marketings ausgewählt, sondern jedeR, der/die über einen freien Blick verfügt, kann sie selbst entdecken: Wir wollen einfach nichts mehr von den KandidatInnen hören, wir haben die Nase voll von der ganzen Sache. Das sagten die BewohnerInnen unseres Dorfes am letzten Sonntag, als sich die Gemeindeversammlung traf, um ihre VertreterInnen für den Entwicklungsrat zu wählen. Während sie also die Farce der Vorwahlzeit ablehnten, bereiteten sie sich in einer Zusammenkunft von 140 Männern und Frauen darauf vor, an der lokalen kommunalen Organisation teilzunehmen,

Jeden Tag werde ich Zeuge des Durstes der Leute nach Demokratie, nach Gerechtigkeit und nach Würde.

Aber die BesitzerInnen der Titelseiten der Zeitungen haben andere Interessen, sie verfolgen ein anderes Projekt. Und sie haben zweifellos auch ihr eigenes Verständnis der Objektivität und Neutralität von journalistischer Arbeit.


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