Widersprüche in Izabal
Fijáte 389 vom 11. Juli 2007, Artikel 7, Seite 6
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Widersprüche in Izabal
Guatemala, 28. Juni. Indigene AktivistInnen fürchten, dass es zu Konflikten zwischen den Arnoldo Yat von der Q´eqchí-Defensoría kritisierte die fehlende Transparenz des guatemaltekischen Staates in Bezug auf den Entscheidungsprozess, was bereits zu gewalttätigen Konflikten zwischen den BewohnerInnen der Region geführt hat. Ganz zu schweigen von den gewalttätigen Räumungsaktionen zahlreicher Dörfer zur Jahreswende (siehe ¡Fijáte! 379), währenddessen das Unternehmen Zeit gewinnt, die Arbeiten vorzubereiten. Laut Yat umfasst das CGN-Gelände 248 km², die aufgeteilt und rechtlich auf verschiedene Personen registriert sind, was es der Firma erleichtert, die Abbaugenehmigungen zu erhalten. Von der Regierung wird sie dabei unterstützt, die somit einschneidend in die territoriale Souveränität der Q´eqchís eingreift, so der Koordinator der Defensoría. Die rund 50 betroffenen Gemeinden haben dabei schon längst zahlreiche Dokumente vorbereitet, unterschrieben und gestempelt, in denen sie die Aktivitäten der in der Region sondierenden Unternehmen CGN, Nicromet und der Firma mit dem fast zynisch klingenden Namen Mayaníkel zurückweisen. Doch selbst der Bürgermeister von El Estor mache eher den Anschein, Angestellter der Auch die Kongressabgeordneten enttäuschten die Gemeinden mit ihrer Gleichgültigkeit angesichts der Sorgen der Betroffenen. So liegt für viele BewohnerInnen die Vermutung nahe, dass die Regierung mit den transnationalen Unternehmen unter einer Decke steckt. Die kürzlich vom MARN akzeptierte Umweltverträglichkeitsprüfung in Sachen Nickelabbau durch die CGN wurde auf einem Gelände von 7 km² durchgeführt und füllt 4´000 Seiten Bericht. Dieser wird der Bevölkerung gerade einmal eine Woche vom Ministerium zur Einsicht zur Verfügung gestellt. In dieser Zeit soll das Dokument durchgesehen, in den betroffenen Dörfern bekannt gemacht und relevante Anmerkungen eingereicht werden. Bereits seit einiger Zeit wurden lokale Diskussionen und Rundtische organisiert, an denen die Bevölkerung, die Regierung und das Unternehmen teilnahmen. Nichtsdestotrotz bleibt die Unzufriedenheit bei den AnwohnerInnen bestehen, denn es gibt keine rechtliche Sicherheit hinsichtlich des Geländes, das angeblich der CGN gehört, was diese mit den Räumungsangriffen untermauern wollte. Die Q´eqchí-Gemeinden warten noch auf die offizielle Benachrichtigung, dass der Nickelabbau losgehe. Ihr ablehnender Standpunkt stützt sich derweil auf externe Untersuchungen von Umweltorganisationen, die die Folgen der geplanten Arbeiten eindeutig für schädlich befinden, sowohl für Regina Rivera, Pressesprecherin des Nickelunternehmens, informierte unterdessen, dass es neben dem Bau der vorgesehenen Metallaufbereitungsanlage in El Estor auch ein Elektrizitätswerk geben soll. Um frühere Befürchtungen zu entkräften, versicherte sie, dass das dafür benötigte Material und die Ausrüstung über die vorhandenen Strassen transportiert werden und nicht über den |
Während einerseits in El Estor und Umgebung also mit Spitzentechnologie die Naturressourcen aus der Erde geholt und auf den internationalen Markt gebracht werden, leben an den Bergabhängen der Sierra Santa Cruz, ebenda in El Estor und Und zugleich stehen sie, wie viele andere Gemeinden im Departement Izabal und andernorts, vor der Aussicht, ihre Dörfer verlassen zu müssen. In diesem Fall wollen die Bürgermeister und Kongressabgeordneten das Land an Holz- und Minenunternehmen in Konzession geben. Die mangelnde Versorgung mit grundlegender Infrastruktur der Dörfer stellt dabei ein billiges Mittel dafür dar, die Bevölkerung zum Wegzug zu bewegen. Grundsätzlich sind die AnwohnerInnen nicht unbedingt dagegen, ein Gelände zu räumen, vorausgesetzt, es wird ihnen ein angemessener Ersatzort und weiterführende Unterstützung zur Verfügung gestellt. So firmierten nun die BewohnerInnen der Gemeinde El Zapote, El Estor, mit den Autoritäten ein Dokument, das den Auftakt für die Verhandlungen über die Umsiedlung von 52 Familien aus dem Kerngebiet der Doch auch die Praxis der gewaltsamen Räumungen wird weiter angewendet. So wurden noch Mitte Juni in der gleichen Region, in den Gemeinden San Isidro und San Antonio las Minas, Izabal, die Wohnhäuser der Bevölkerung in Brand gesetzt. Timoteo Mendéz, einer der BewohnerInnen und Fachkraft beim Naturschutzrat CONAP, der an den vorherigen Verhandlungen teilnahm, in denen über die Umsiedlung der Familien diskutiert wurde, berichtete, dass Spezialkräfte der Weder auf die eine noch auf die andere Weise wird der historische |
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