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Widersprüche in Izabal

Fijáte 389 vom 11. Juli 2007, Artikel 7, Seite 6

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Widersprüche in Izabal

Während einerseits in El Estor und Umgebung also mit Spitzentechnologie die Naturressourcen aus der Erde geholt und auf den internationalen Markt gebracht werden, leben an den Bergabhängen der Sierra Santa Cruz, ebenda in El Estor und VGLivingstonNF, mehr als 100 Familien in 26 Gemeinden: Ohne fliessend VGWasserNF, Stromversorgung, Gesundheitsposten oder gar Schulen. Zur nächsten Stadt, El Estor, laufen die BewohnerInnen rund zwei Stunden zu Fuss von La Llorona aus, dem nächsten Dorf, und 14 Stunden, wenn sie in der entlegendsten Gemeinde, Salaucté, leben. Es gibt keine Strassen oder befestigte Wege.

Und zugleich stehen sie, wie viele andere Gemeinden im Departement Izabal und andernorts, vor der Aussicht, ihre Dörfer verlassen zu müssen. In diesem Fall wollen die Bürgermeister und Kongressabgeordneten das Land an Holz- und Minenunternehmen in Konzession geben. Die mangelnde Versorgung mit grundlegender Infrastruktur der Dörfer stellt dabei ein billiges Mittel dafür dar, die Bevölkerung zum Wegzug zu bewegen.

Grundsätzlich sind die AnwohnerInnen nicht unbedingt dagegen, ein Gelände zu räumen, vorausgesetzt, es wird ihnen ein angemessener Ersatzort und weiterführende Unterstützung zur Verfügung gestellt. So firmierten nun die BewohnerInnen der Gemeinde El Zapote, El Estor, mit den Autoritäten ein Dokument, das den Auftakt für die Verhandlungen über die Umsiedlung von 52 Familien aus dem Kerngebiet der VGSierra de las MinasNF darstellt.

Doch auch die Praxis der gewaltsamen Räumungen wird weiter angewendet. So wurden noch Mitte Juni in der gleichen Region, in den Gemeinden San Isidro und San Antonio las Minas, Izabal, die Wohnhäuser der Bevölkerung in Brand gesetzt. Timoteo Mendéz, einer der BewohnerInnen und Fachkraft beim Naturschutzrat CONAP, der an den vorherigen Verhandlungen teilnahm, in denen über die Umsiedlung der Familien diskutiert wurde, berichtete, dass Spezialkräfte der VGNationalen ZivilpolizeiNF (PNC) überraschend beim Patronatsfest von San Antonio auftauchten und ohne Verlesung irgendeiner richterlichen Anordnung das Feuer legten: "Es tat weh mit anzusehen, wie die Polizei unsere Häuser angezündet hat mit dem wenigen, was wir besitzen und der Ernte von Mais und Bohnen, während niemand des Dorfes sich zur Wehr gesetzt hat." Der lokale Vertreter des Menschenrechtsprokurats (VGPDHNF), Herculano Pop, erhielt anschliessend die Information, dass einige Familie die Nacht nach der Räumung auf dem Feld im Regen verbracht haben.

Weder auf die eine noch auf die andere Weise wird der historische VGLandkonfliktNF der Region so bald gelöst werden, sind doch erst kürzlich 127 Jahre alte Dokumente aufgetaucht, die nachweisen, dass sowohl VGGrossgrundbesitzerInnenNF wie BäuerInnen als legale BesitzerInnen im Register eingetragen sind und unklar ist, wer die älteren Rechte einfordern kann.


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