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Woher und wohin mit den Staatsgeldern?

Fijáte 419 vom 24. September 2008, Artikel 2, Seite 3

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Woher und wohin mit den Staatsgeldern?

Derweil hat das Finanzministerium auch schon den Etatvorschlag für 2009 vorgelegt, der bis zum 30. November verabschiedet werden muss. Dieser sieht eine Gesamtsumme von 49 Mrd. 723 Mio. Quetzales vor (ca. US-$ 6,8 Mrd.), mehr als 7 Mrd. mehr als für 2008. Finanzminister Juan Alberto Fuentes Knight bezeichnet das Vorhaben als historisch, sehe es doch einen äusserst hohen Prozentsatz von 6,7% des Bruttoinlandprodukts (VGBIPNF) für soziale Investitionen vor.

Die Haushaltsinitiative plant auch gleich drei zur Finanzierung notwendige Kredite über insgesamt knapp 3,4 Mrd. Quetzales ein, um die man die VGInteramerikanische EntwicklungsbankNF (IADB) und die Internationale Wiederaufbau- und Förderbank (IBRD), eine Untergruppe der VGWeltbankNF, ansprechen will. Schon mit eingerechnet sind die einfliessenden etwa 900 Mio., die von der Steuermodernisierung erwartet werden.

Alle Ministerien ausser dem Verteidigungsressort dürfen sich auf eine Etaterhöhung freuen, Innen- und VGBildungsministeriumNF erhalten gar 1 Mrd. mehr als in diesem Jahr, das Gesundheitsministerium 735 Mio. Besondere Absicherungspflichten werden denjenigen Organisationen auferlegt, die treuhänderisch Staatsgelder verwalten. Diese Massnahme geht auf die zahlreichen Unregelmässigkeiten zurück, die sowohl bei der Internationalen Organisation für VGMigrationNF (IOM) als auch dem VGUNNF-Entwicklungsprogramm (VGUNDPNF) entdeckt wurden, die, öffentliche Ausschreibungen umgehend, staatliche Aufträge abwickelten.

Sollte Sandra Torres mit ihrer Forderung nach 2,8 Mrd. Quetzales durchkommen, wird der Kohäsionsrat über einen deutlich höheren Etat verfügen als zahlreiche Ministerien, wie dem für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung, Arbeit, Energie und Minen, Kultur und Sport und für Umwelt.

Die VGGruppe gegenseitiger HilfeNF (GAM) stellte bereits fest, dass der vorgesehene Etat 2009 Coloms Ankündigung einer "Regierung mit Maya-Gesicht und Duft nach Mais-Tamales" widerspreche, seien doch mindestens 26 Regierungsprogramme, die derzeit den Frauen und Indigenen Völkern zugute kommen, entweder in ihrem Etat gekürzt oder ganz gestrichen. GAM-Direktor VGMario PolancoNF sieht darin einen deutlichen Rückschritt in der Regierungspolitik: "Wir erkennen keinen grossen Unterschied zwischen der Regierung der Nationalen Einheit der Hoffnung (VGUNENF) und den vorherigen. Es werden weiterhin kleine Machtgruppen im Land begünstigt, aber beispielsweise mit dem Kohäsionsrat keine wirkliche Lösung der Probleme in den ländlichen Gemeinden angestrebt."


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