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Unklarheiten rund um die Räumung der Finca Nueva Linda

Fijáte 319 vom 22. Sept. 2004, Artikel 3, Seite 4

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Unklarheiten rund um die Räumung der Finca Nueva Linda

Auf dem ihnen zugeteilten Land sei der Platz zu knapp gewesen und die Leute hätten sich andere Überlebensmöglichkeiten suchen müssen, weshalb ein Teil der Familien zu den BesetzerInnen gestossen sei, hiess es, nebst Solidaritätsbekundungen mit den geräumten BäuerInnen, in einer Presseerklärung. Die VGJournalistInnenvereinigung GuatemalasNF (APG), die bei der VGInteramerikanischen MenschenrechtskommissionNF (CIDH) und der VGOrganisation Amerikanischer StaatenNF (OEA) um Personenschutz für die angegriffenen JournalistInnen anfragte, wirft der Regierung indes Manipulation vor. Zunächst hätte sie ein FEP-Kontingent auf die Finca geschickt in dem Wissen, damit eine widerständische Reaktion bei den BäuerInnen hervorzurufen, um anschliessend die offene Repression zu rechtfertigen und einen Präzedenzfall für den Umgang mit besetzenden BäuerInnen zu setzen. Den Vorschlag von Innenminister Vielmann, die JournalistInnen für ihre materiellen und körperlichen Verluste und Verletzungen zu entschädigen, wies die APG ab. Damit würde die Regierung einen niedrigen Preis für das Erreichen ihrer Absichten zahlen. Zwei weitere delikate Informationen erweitern die Spekulationen um das Regierungsinteresse im Zusammenhang mit der Finca Nueva Linda. VGAlba Estela MaldonadoNF von der Nationalen Revolutionären Einheit Guatemalas (VGURNGNF) gab bekannt, sie wolle der Information nachgehen, dass im Rahmen des Freihandelsplans VGPlan Puebla PanamáNF (PPP) just in der Gegend von Champerico der Bau eines Trockenkanals geplant sei, mittels dem die mittelamerikanische Infrastruktur ausgebaut werden soll. Maldonado unterstrich dabei die Bedeutung der Zone als wirtschaftlich strategisch, in der VGDrogenNF- und Menschenhandel blühten. Präsident Berger hat derweil eine Kommission ,,humanitären Charakters" einberufen, die die Nueva-Linda-relevanten Berichte von Kongress, Staatsanwaltschaft, PNC und VGPDHNF analysieren soll. Dieser angehören sollen nicht nur der Präsidiale Menschenrechtskommissar VGFrank LaRueNF, Mariel Aguilar von der Kommission zur Lösung der VGLandkonflikteNF (VGCONTIERRANF) und jemand von der BäuerInnenorganisation VGCONICNF, sondern ausgerechnet auch VGRigoberta MenchúNF, Botschafterin des guten Willens, die sich kurz nach dem Räumungseklat den Vorwürfen der Regierung anschloss, die BesetzerInnen gehörten dem VGorganisierten VerbrechenNF an.


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